Jadon Sancho, Reiss Nelson, Ademola Lookman, Reece Oxford und zuletzt Emile Smith-Rowe. Callum Hudson-Odoi könnte folgen. Junge Talente aus England finden immer häufiger den Weg in die Bundesliga. FT geht auf Ursachenforschung.
Jadon Sancho war zwar nicht der erste Engländer in der Bundesliga, doch gewissermaßen ist der Shootingstar von Borussia Dortmund eine Art Rule Model. Seit der Flügelspieler in Deutschland auftrumpft, folgen viele junge Briten seinem Beispiel.
Kein Zufall, wie Aidy Ward weiß. Der Spielerberater (unter anderem Raheem Sterling, Alex Oxlade-Chamberlain und Reece Oxford) sagt im Gespräch mit FT: „Eigentlich waren englische Klubs lange darauf aus, ihre jungen Spieler in die zweite englische Liga zu verleihen. Doch man kann da ganz klar eine Veränderung ausmachen.“
„Die meisten entwickeln sich toll“
Der Agent betont mit Blick auf die vielen Briten in der Bundesliga: „Die meisten dieser Spieler entwickeln sich toll. Man kann sagen, es ist eine Win-Win-Situation.“ Dabei sieht Ward die Bundesliga nicht als „Entwicklungszentrum für die Premier League“. Der Hauptgrund sei viel mehr, die „deutsche Mentalität, jungen Spielern Chancen auf Einsätze zu geben“.
Ward weiter: „Die englischen Verein nähern sich dieser Philosophie Schritt für Schritt an, doch Veränderung benötigt Zeit.“ Als Vorreiter geht neben Sancho auch Wards Klient Reece Oxford durch. „Er ging als erster der aktuellen Generation nach Deutschland“ erinnert der Berater an die Leihe des Innenverteidigers zu Borussia Mönchengladbach im Sommer 2017.
Oxford träumt von den Bayern
Seit einer Woche ist der 20-Jährige nun von West Ham United an den FC Augsburg verliehen. Dort könnte er einem großen Traum näherkommen. Denn: „Reece ist ein großer Fan von Owen Hargreaves. Er dachte sich schon immer, dass es toll wäre, eines Tages für einen Klub wie den FC Bayern zu spielen.“
Hargreaves ist der Engländer mit den meisten Bundesligaeinsätzen. Zwischen 2000 und 2007 lief der Mittelfeldspieler 145 Mal für die Münchner auf. Eine Marke, von der Sancho, Oxford und Co. noch weit entfernt sind. Doch wenn die Bundesliga tatsächlich mehr sein sollte als ein Ausbildungsbetrieb für die Insel, werden noch viele Spiele dazukommen.
Weitere Infos