Während Jude Bellingham bei Real Madrids Unentschieden gegen CA Osasuna wegen eines angeblichen Übersetzungsfehlers zum zweiten Mal in La Liga mit glatt Rot des Platzes verwiesen wird, stellt Omar Marmoush beim Sieg von Manchester City im Spitzenspiel der Premier League alle anderen in den Schatten. Die FT-Presseschau am Sonntag.

Lost in Translation
Auch nach dem neuerlichen Punktverlust von Real Madrid beim 1:1 gegen CA Osasuna gibt es in der spanischen Hauptstadt nur ein Thema: Die angebliche Verschwörung der Schiedsrichter gegen die Königlichen. Grund ist unter anderem die glatt Rote Karte gegen Jude Bellingham gegen Ende der ersten Halbzeit nach einer Diskussion mit dem Schiedsrichter. „Dabei soll es zu einem Missverständnis gekommen sein“, schildert die ‚Mundo Deportivo‘. Dies behauptet zumindest der Sünder selbst, der nach dem Spiel zu Protokoll gab: „Es ist klar, dass der Schiedsrichter einen Fehler gemacht hat und es sich um ein Missverständnis handelte. Ich habe nicht ‚fuck you‘ gesagt, sondern ‚fuck off‘. Es ist eine Ausdrucksweise wie ‚Scheiße!‘“
Da auch der Elfmeter, der zum 1:1 führte eher umstritten war, wähnt sich Real erneut einer Verschwörung ausgesetzt. „Madrid brennt“ titelt die ‚as‘ und beobachtet: „In ganz Madrid macht sich nun Misstrauen breit. Das Letzte, was die Liga jetzt braucht, ist, dass Verschwörungstheorien und Vergeltungsmaßnahmen die Runde machen.“ Denn die Königlichen beschweren sich seit Wochen über schlechte Leistungen der Unparteiischen. Die katalanische ‚Sport‘ sieht die Situation naturgemäß jedoch ganz anders: „Bellingham kam in unsere Liga und wurde als ein heiliger Mann verkauft, der ein Lächeln auf den Lippen hatte und kaum protestierte. Jetzt ist er zu einem verbitterten, aufmüpfigen, unerträglichen Fußballer geworden, der sich mehr in seinen Protesten verliert als in seiner Aufgabe zu spielen. Er schließt sich Vinícius an, der in jedem Spiel einen Skandal verursacht.“
Der neue König der Premier League
Omar Marmoush hat sich am gestrigen Samstag durch seinen Dreierpack mit Nachdruck in der Premier League angemeldet. „Der im Januar verpflichtete Omar Marmoush hat eine Weile gebraucht, um für Pep Guardiolas Mannschaft in die Gänge zu kommen, war aber beim dominanten Heimsieg gegen Newcastle in Topform“, schwärmt der ‚Daily Mirror‘ und greift bei einem Vergleich direkt ins oberste Regalfach: „Die Premier League könnte sich mit Mo Salah von einem ägyptischen König verabschieden. Aber Omar Marmoush hat gezeigt, dass er bereit ist, die Krone seines Landsmanns zu tragen, nachdem er einen beeindruckenden Hattrick erzielt hat.“
Eigentlich war das Spiel der Skyblues gegen Newcastle United (4:0) im Vorhinein vor allem auf das Duell der früheren Dortmunder Torjäger Erling Haaland und Alexander Isak reduziert worden. „Omar Marmoush war sichtlich verärgert, als sie dies als ein Duell zwischen dem tödlichsten Duo der Nation ankündigten – und damit nicht ihn meinten. Denn während das Etihad-Stadion von einem wahren Torfestival förmlich weggeblasen wurde, war es kein skandinavischer Hattrick, der die Zuschauer von den Sitzen riss. Stattdessen war es ein Ägypter, der die Menge begeisterte“, notiert die ‚Sun‘.
Weitere Infos