Nico Elvedi im FT-Interview: „Es gab auch andere Interessenten aus der Bundesliga“
Für vier Millionen Euro wechselte Nico Elvedi im Sommer vom FC Zürich zu Borussia Mönchengladbach. Gegen den FC Ingolstadt feierte der 19-Jährige vor zwei Wochen sein Debüt. Jetzt will der junge Schweizer durchstarten. Im Interview mit FussballTransfers spricht der Neuzugang über seine Polyvalenz, Interesse anderer Bundesligisten und Konkurrent Andreas Christensen.
Herr Elvedi, seit viereinhalb Monaten sind Sie jetzt bei der Borussia. Wie gefällt es Ihnen hier und was ist anders als beim FC Zürich?
Nico Elvedi: Ich finde es sehr gut hier und habe mich schnell wohl gefühlt. Aber es ist alles eine Dimension größer als vorher.
Konnten Ihnen Ihre Landsleute Yann Sommer, Granit Xhaka, Josip Drmic und auch Lucien Favre den Start in Deutschland erleichtern?
Ja, gerade zu Beginn haben mir alle sehr geholfen, das hat meinen Start erleichtert. Vor allem Josip (Drmic, Anm. d. Red.).
Gegen Ingolstadt durften Sie zuletzt endlich Ihr Debüt feiern und wurden für Ihr früheres Vorbild Raffael eingewechselt. Sind Sie trotz Verletzung zu Beginn zufrieden mit Ihrer bisherigen Entwicklung hier?
Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden hier. Ich konnte viel lernen und mich weiterentwickeln. André Schubert redet sehr viel mit mir. Das hilft mir, weil ich ein Spieler bin, der das braucht, um sein Bestmögliches zeigen zu können. Natürlich hofft man, etwas mehr spielen zu können. Leider habe ich mich am Anfang verletzt. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich meine Chance bald bekomme.
Früher haben Sie auf der Sechs gespielt, heute sind Sie Innenverteidiger. Wie kam es dazu?
Bis zur U18 habe ich auf der Sechs gespielt. Dann hat mein damaliger Trainer in Zürich mich in einem Spiel in der Innenverteidigung aufgestellt. Das gefiel mir auf Anhieb und ich habe mich direkt wohlgefühlt, weil ich das Spiel von hinten raus noch besser ordnen konnte und man mehr Ruhe im Spielaufbau hatte.
In der zweiten Mannschaft haben Sie zuletzt auch Links- und Rechtsverteidiger gespielt. Können Sie sich vorstellen, dort auch bei den Profis eingesetzt zu werden?
Auf jeden Fall. In Zürich habe ich auch schon häufig links oder rechts gespielt. Das liegt mir auch. Im Training lässt mich der Trainer eigentlich fast immer dort verteidigen.
Wie kam der Kontakt zur Borussia zustande und welche Rolle spielte Ex-Trainer Lucien Favre bei Ihrer Verpflichtung?
Der Kontakt kam vor allem auch über Favre, ja. Gladbach sagte meinem Berater, dass sie mich haben wollen.
Und gab es auch andere Interessenten aus der Bundesliga?
Ja, es gab schon auch Interesse von anderen Vereinen. Aber ich war mir schnell sicher, Gladbach ist genau der richtige Verein für mich, weil sich junge Spieler hier sehr gut entwickeln können und Gladbach ein großer Verein ist, der auch in der Champions League spielt.
Verraten Sie auch, welche anderen Klubs das waren?
Nein, das lass ich lieber. (schmunzelt)
Wussten Sie vor Ihrem Wechsel zur Borussia, dass auch Andreas Christensen, ebenfalls 19 Jahre alt, von Chelsea ausgeliehen werden soll? Steht er Ihrem Durchbruch etwas im Weg?
Ja, das hatte ich mitbekommen. Mir wurde gesagt, dass sie auch Christensen holen wollen. Aber das war kein Problem für mich. Christensen hat es sich verdient. Er spielt super. Aber ich denke nicht, dass er mir im Weg steht. So ist Fußball – und ich wusste ja, dass es sehr viel und sehr gute Konkurrenz gibt. Deshalb spielte es für mich keine Rolle.
Angenommen, André Schubert erklärt Ihnen, dass Sie auch in der Rückrunde vorerst bei der zweiten Mannschaft mitspielen müssen. Käme eine Leihe zu einem anderen Bundesliga- oder Zweitligaverein für Sie infrage, um Spielpraxis auf hohem Niveau sammeln zu können?
Ich bin mir ganz sicher, dass es nicht so sein wird. Und deshalb ist es kein Thema für mich.
Am Samstag geht es ohne Martin Stranzl und Álvaro Domínguez gegen Hannover. Hoffen Sie auf Ihre Chance?
Das weiß ich nicht. Natürlich wäre es schön, wenn ich wieder zum Einsatz kommen würde. Aber der Trainer hat mir noch nichts gesagt und daher steht es noch in den Sternen.
Vielen Dank, Nico Elvedi!
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