UEFA gesteht Fehler ein: Cucurella-Handspiel war ein Elfmeter
Einige Wochen nach dem Ende der Europameisterschaft hat die UEFA Stellung zur strittigsten Situation des Turniers bezogen. Und der Verband gesteht einen schwerwiegenden Fehler des Schiedsrichtergespanns ein.
Die deutsche Nationalmannschaft traf am 5. Juli im Viertelfinale der Europameisterschaft auf Spanien. In einem Spiel auf Augenhöhe unterlag das Team von Trainer Julian Nagelsmann in letzter Minute aufgrund eines Kopfballtors durch Mikel Merino (119. Minute). Zuvor hatte eine Szene für große Empörung gesorgt.
Marc Cucurella blockte einen Schuss von Jamal Musiala mit der Hand (107. Minute), Schiedsrichter Anthony Taylor wertete die Aktion allerdings nicht als strafbar. Die UEFA hat diese Entscheidung nun zunächst intern, aber doch offiziell als Fehler eingestuft.
Das Portal ‚Relevo‘ zitiert aus einem Dokument, das Schiedsrichterbeobachter Roberto Rosetti für den Verband erstellt hat: „Gemäß den neuesten UEFA-Richtlinien sollte ein Hand-Ball-Kontakt, der einen Torschuss verhindert, strenger bestraft werden und in den meisten Fällen ein Elfmeter verhängt werden, es sei denn, der Arm des Verteidigers befindet sich sehr nah am Körper oder berührt den Körper. In diesem Fall (Cucurella, Anm. d. Red.) verhindert der Verteidiger den Torschuss mit seinem Arm, der nicht sehr nah am Körper ist, wodurch er größer wird, sodass ein Elfmeter verhängt werden müsste.“
Trotz Kontrolle durch den Videoschiedsrichter wurde Taylors ausgebliebener Elfmeterpfiff auf dem Rasen nicht revidiert. Eine Entscheidung großen Ausmaßes. Spanien gewann im Anschluss den EM-Titel im Finale gegen England (2:1), Deutschland strich beim Turnier im eigenen Land gegen die Furia Roja die Segel.
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