Wenn der Wintertransfermarkt zum Januar seine Pforten öffnet, stehen auch einige Spieler für einen Wechsel in die Bundesliga in den Startlöchern. FT blickt auf diverse spannende Akteure, die es in den kommenden Wochen nach Deutschland verschlagen könnte.
William Böving
Mittelfeld - 21 Jahre - Sturm Graz
Die Chancen stehen gut, dass der dänische Linksaußen im Winter seine Zelte in Deutschland aufschlägt. Mit dem VfL Wolfsburg, dem VfB Stuttgart und der TSG Hoffenheim sind gleich drei Klubs aus der Bundesliga an Böving dran. Bei Sturm Graz hat der Rechtsfuß wettbewerbsübergreifend elf Torbeteiligungen in 24 Spielen gesammelt. Die kolportierte Ausstiegsklausel für den bis 2026 an Graz gebundenen Flügelspieler beläuft sich auf sieben Millionen Euro.
Rayan Cherki
Mittelfeld - 21 Jahre - Olympique Lyon
Olympique Lyon kann den Zwangsabstieg auf Bewährung noch bis zum Saisonende mithilfe von Transfereinnahmen verhindern. Der größte Hoffnungsträger beim siebenfachen französischen Meister auf eine üppige Ablöse ist Cherki. Nach FT-Informationen haben Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund die Fühler nach dem hochtalentierten Techniker ausgestreckt.
Das Preisschild von 30 bis 35 Millionen Euro ist nach FT-Infos für Bundesliga-Verhältnisse recht ambitioniert, angesichts des Potenzials des französischen U23-Nationalspielers aber marktgerecht. Bei OL zählt das Eigengewächs mit zwölf Torbeteiligungen in 18 Partien zu den Topscorern. Mit dem FC Liverpool und Paris St. Germain mischen zwei zahlungskräftige Konkurrenten im Cherki-Rennen mit.
Gift Orban
Angriff - 22 Jahre - Olympique Lyon
Der wuchtige Angreifer ist im Gegensatz zu Cherki nicht in der Riege von Lyons Topscorern zu finden. Zwar traf der Nigerianer in seinem ersten Spiel im August gleich doppelt, im Anschluss folgten jedoch nur noch vier weitere Einsätze in der Hinrunde. In der Liga kam Orban letztmals am 22. September zum Einsatz. Für den Torjäger, der einen außergewöhnlichen Karriereweg hinter sich hat, ein erster großer Knick.
In Schwung kommen soll die Profilaufbahn wieder in der Bundesliga. Der Wechsel zur TSG Hoffenheim steht Berichten zufolge kurz vor dem Abschluss. Ob die Sinsheimer den einstigen 14-Millionen-Einkauf festverpflichten oder zunächst ausleihen, ist noch unklar.
Randal Kolo Muani
Angriff - 26 Jahre - Paris St. Germain
Der Ex-Frankfurter kann wie Orban als Problemfall betrachtet werden. Bei Paris St. Germain ist der einstige 95-Millionen-Mann längst nicht mehr erste Wahl im Sturmzentrum. PSG-Coach Luis Enrique verzichtet in aller Regelmäßigkeit sogar komplett auf Kolo Muani. Zwei Startelfeinsätze in der Ligue 1, kein einziger in der Champions League. Dazu kommt eine Ausbeute von zwei Toren in 14 Einsätzen.
Der Bundesliga-Topscorer der Saison 2022/23 könnte der Offensive von RB Leipzig ein neues Element verleihen. Leipzig stellt als Tabellenvierter mit 24 erzielten Treffern lediglich die zehntbeste Offensive der Liga. RB würde Kolo Muani gerne per Leihe inklusive Kaufoption holen. Auch die AS Monaco sowie Klubs aus der Premier League sind interessiert.
Jonathan David
Angriff - 24 Jahre - OSC Lille
Ende November schockte der Muskelfaserriss von Harry Kane den FC Bayern und warf wieder einmal eine Grundsatzfrage nach einem passenden Backup für den Superstar auf. Mit Jonathan David sind die Münchner an einem der treffsichersten (17 Tore in 26 Spielen) und gleichzeitig günstigsten Angreifer interessiert, der auf den Markt kommt. Im Sommer ist der Kanadier ablösefrei zu haben und kann sich seinen Arbeitgeber quasi frei aussuchen. Zuletzt waren neben Bayern auch Inter Mailand und der FC Liverpool als Abnehmer für den Winter im Gespräch.
Lille-Präsident Oliver Létang bestätigte im November sogar öffentlich, dass der deutsche Rekordmeister zu der Riege der Topklubs zählt, die sich um David bemühen. Andere Kandidaten wie Benjamin Sesko, Omar Marmoush, Viktor Gyökeres oder Loïs Openda sind entweder im Winter kaum zu haben oder wären mit Abstand teurer als David.
Arnaud Kalimuendo
Angriff - 22 Jahre - Stade Rennes
Schon zweimal war der junge Angreifer von Stade Rennes ein Thema bei Eintracht Frankfurt. Im vergangenen Winter als mögliche Alternative zu Hugo Ekitike, diesen Sommer dann als potenzieller Nachfolger für Shootingstar Omar Marmoush. Das Erbe des Ägypters könnte Kalimuendo diesen Januar schon im Voraus antreten.
Der 1,75 Meter große Rechtsfuß ist eine immer heißer werdende Aktie bei der SGE. Für einen vorzeitigen Transfer sprechen die Geldprobleme vieler Ligue 1-Klubs, die seit dem katastrophalen TV-Vertrag der Liga dringend auf Einnahmen angewiesen sind. Die Eintracht müsste dennoch wohl tief in die Tasche greifen: Im Sommer 2022 zahlte Rennes satte 20 Millionen Euro an PSG.