Trotz erneut ordentlicher Ansätze fing sich der VfB Stuttgart gegen Bayer Leverkusen die nächste Niederlage. Zumindest aber haben die Schwaben in Tiago Tomás nun einen Stürmer, der in der entscheidenden Saisonphase die benötigten Tore verspricht.
15 Millionen Euro sind ein Brett – in diesen Zeiten ein umso dickeres. Manch einer musste beim Blick auf die per Kaufoption fixierte Ablöse von Tiago Tomás wohl zweimal hinsehen oder -hören. So hoch taxierten der VfB Stuttgart und Sporting Lissabon bei der Ausarbeitung des Leihvertrags (datiert bis 2023) den Wert des gerade erst 19-jährigen Stürmers aus Portugal.
Ob der VfB als Leihverein diese Summe für Tomás am Ende wirklich bezahlt, ist natürlich – so sehen es Kaufoptionen per Definition vor – noch nicht ausgemacht und an Bedingungen geknüpft. Wahrscheinlich eine davon: Der Klassenerhalt. Und hier liegt das Problem. Platz 17 mit 18 Punkten nach 22 Spieltagen sieht so gar nicht nach Bundesliga-Zugehörigkeit 2022/23 aus.
Ein Hoffnungsschimmer
Aber: Das Stuttgarter Spiel ist weiterhin gefällig, mutig und jetzt offenbar auch wieder mit einem Stürmer versehen, der diesen Mut belohnen kann. Die Rede ist von Tomás, der in seinem ersten Bundesliga-Einsatz von Beginn an gleich mal einen Doppelpack erzielte. Die 2:4-Niederlage gegen Bayer Leverkusen mag der 1,88-Mann damit nicht verhindert, dafür aber Hoffnungen geweckt haben.
Schon in Halbzeit eins gab Tomás eine Kostprobe seines Könnens ab, als er das Leder mit Wucht an die Latte hämmerte. Beim zwischenzeitlichen 1:1 bewies er Technik und Schusskraft, Näschen wiederum bei seinem zweiten Treffer zum 2:3, als er richtig stehend einen Abpraller über die Linie schaufelte. Unabhängig vom Endergebnis ein gelungenes Startelf-Debüt. Und ein wichtiges Signal obendrein.
Keine Zeit für Silas & Sasa
Vom Saisonstart weg sind nämlich die fehlenden Tore das größte Manko des Stuttgarter Spiels. 27 Treffer gingen in der vorherigen Spielzeit auf das Duo Silas (21, elf Tore) und Sasa Kalajdzic (22, 16 Tore). Beide fielen quälend lange mit ihren Verletzungen aus. Zu kompensieren ist das nicht, wie jeder sehen konnte. Ob sich die beiden noch in dieser Saison zurück auf Toplevel bringen können? Zweifelhaft.
Umso wichtiger könnte nun dieser (auf dem Papier) 15-Millionen-Mann Tomás werden. Der VfB braucht dringend Punkte. Und dafür Tore. Die Schwaben können nicht warten, bis Silas und Kalajdzic wieder die Form von 2020/21 erreicht haben. Der portugiesische U21-Nationalstürmer ist direkt gefordert und scheint, so die ersten Eindrücke, diese Verantwortung unbekümmert entgegenzunehmen.
Sollte dem VfB noch das Happy End gelingen, könnte das auch – womöglich sogar zu einem nicht unerheblichen Teil – durch die Tore von Tomás zustande kommen. Es wäre eine runde Sache, wenn er sich selbst damit eine langfristige Zukunft im Schwabenland ermöglichen würde.
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