Sommertransfermarkt – die Baustellen der Bundesligisten: Hertha BSC

von Lukas Heimbach
4 min.
Königstransfer der Hertha: Valentin Stocker kommt vom FC Basel @Maxppp

Für Berliner Verhältnisse sind es die Verantwortlichen der Hertha in diesem Sommer durchaus stürmisch angegangen. Bereits kurz nach Ablauf der Saison verkündete man die ersten Transfers, die sich durchaus sehen lassen können. Munter ging es weiter, sodass die Planungen nun beinahe abgeschlossen sind. Einzig im Angriff fordert Trainer Jos Luhukay noch Verstärkung

Tolga Cigerci, der bereits vergangene Saison vom VfL Wolfsburg ausgeliehen war, wurde für 1,5 Millionen Euro fest verpflichtet, nachdem der 22-Jährige Trainer Jos Luhukay überzeugen konnte. Der vielseitig einsetzbare Jens Hegeler wurde daraufhin für 900.000 Euro von Bayer Leverkusen losgeeist. Anschließend landete die ‚Alte Dame‘ mit Valentin Stocker einen echten Transfercoup, bei dem man sich gegen die nationale und internationale Konkurrenz unerwartet durchsetzen konnte.

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Neue Flügelzange von internationaler Klasse

Der Schweizer kommt für 3,5 Millionen Euro vom FC Basel und ist die langersehnte Verstärkung für den linken Flügel. Insbesondere über die Außenbahnen ließ der Berliner Sportclub in der abgelaufenen Saison Gefahr häufig vermissen. Änis Ben-Hatira und Nico Schulz auf links sowie Sami Allagui auf rechts wussten nur äußerst selten zu überzeugen. Entsprechend haben die Verantwortlichen auch auf Rechtsaußen nachgerüstet. Nach zähen Verhandlungen mit dem AZ Alkmaar kommt der Niederländer Roy Beerens für 1,5 Millionen Euro in die Hauptstadt und bildet gemeinsam mit Stocker die neue Berliner Flügelzange.

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Ein weiterer Akteur für den Flügel ist Marvin Plattenhardt. Der 22-Jährige kommt vom 1. FC Nürnberg und ist der designierte neue Linksverteidiger, nachdem Johannes van den Bergh sich nicht durchsetzen konnte und Levan Kobiashvili den Verein verlässt.

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Aus der anvisierten Verpflichtung des bisherigen Leihspielers Per Ciljan Skjelbred vom Hamburger SV wird aber wohl nichts mehr. „Ein hervorragender Spieler mit tollem Charakter. Wir wollten ihn gerne behalten, aber die Situation ist kompliziert. Es gab keine Einigung mit dem HSV, der Transfer ist zurückgestellt. Das tut mir sehr leid, er hat hier etwas hinterlassen. Mal sehen, ob vielleicht später noch was geht“, äußert sich Luhukay zu dieser Personalie gegenüber ‚Bild‘.

„Wir kümmern uns um einen neuen Stürmer“

Darüber hinaus holte Manager Michael Preetz den Japaner Genki Haraguchi von den Urawa Red Diamonds ins Olympiastadion. Der Offensiv-Allrounder soll den Kader wohl zunächst in der Breite verstärken. 500.000 Euro ließ man sich die Dienste 23-Jährigen kosten. Massig Erfahrung hat sich die Hertha mit Niederlandes Fußballer des Jahres 2008 eingekauft. Johnny Heitinga kommt ablösefrei nach Berlin und verstärkt die Innenverteidigung der Luhukay-Elf. Vor allem nach der Verletzung von Fabian Lustenberger ein wichtiger Transfer.

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Die Lücke, die Top-Torjäger Adrián Ramos im Angriff gerissen hat, soll Julian Schieber stopfen. Der 25-Jährige kommt für 2,5 Millionen Euro von Borussia Dortmund an die Spree. Dort hofft man, dass der Stürmer wieder aus seinem BVB-Loch herauskommt und an die starke Form aus seiner Zeit in Nürnberg anknüpfen kann.

Entsprechend zufrieden sind die Verantwortlichen mit der bisherigen Zusammenstellung ihres Kaders. Einzig im Sturm möchte Trainer Luhukay noch eine weitere Alternative bekommen. „Wir kümmern uns um einen neuen Stürmer. Das wird auf jeden Fall einer, der in der Vergangenheit etwas bewiesen hat, also Tore erzielt hat. So was sucht jeder, mal sehen ob uns das gelingt. Das wäre dann der letzte Transfer“, so der 51-Jährige. Als potenzielle Kandidaten wurden zuletzt der ecuadorianische Knipser Enner Valencia (CF Pachuca), der bei der WM in Brasilien mit drei Treffern auf sich aufmerksam machte, sowie Anthony Modeste von der TSG Hoffenheim gehandelt. Finanzieren könnte die ‚Alte Dame‘ einen weiteren neuen Stürmer über die Einnahmen aus dem Verkauf von Pierre-Michel Lassogga, der sich für 8,5 Millionen Euro zum HSV verabschiedet.

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Fazit

Resümierend muss man vor der Einkaufspolitik der Berliner in diesem Sommer den Hut ziehen. Sinnvoll und punktuell verstärkten die Verantwortlichen den Kader mit großer Qualität. Nahezu jede Position, die Preetz, Luhukay und Co. neu besetzen wollten, ist schon jetzt besetzt – und das mehr als einen Monat vor dem Auftakt der 52. Bundesligasaison. Insofern hat der Niederländer ausreichend Zeit, mit den Neuzugängen zu arbeiten und ihnen das Spielsystem sowie die -idee einzuimpfen.

Diese werden wohl ähnlich aussehen wie vergangene Saison. Im Kollektiv kompakt in der Defensive stehen und bei Ballbesitz schnellstmöglich vors gegnerische Tor kommen. Und gerade in der Ausführung sollte dies aufgrund der neuen Offensivqualität noch besser funktionieren als schon vergangene Saison.





*Die Baustellen:

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