Abwehrchef-Suche: Holt Eberl einen alten Bekannten aus der Premier League?
Max Eberl legt bei der sommerlichen Kaderplanung das Hauptaugenmerk auf die Abwehr. In der Innenverteidigung der Fohlen sind längst nicht alle Plätze besetzt. Auf der Suche nach einer neuen Abwehrkante fällt der Blick in die Premier League auf einen alten Bekannten.
Mit Martin Stranzl verlässt der Abwehrchef sowie Identifikationsfigur und Fanliebling in Personalunion am Saisonende Borussia Mönchengladbach. Der Österreicher zollt seinen vielen Verletzungen Tribut und wird seine Karriere mit 36 Jahren beenden. Roel Brouwers könnte es ihm gleichtun. Ob die ‚Fohlen‘ die Kaufoption bei Martin Hinteregger ziehen, ist nach zuletzt durchwachsenen Leistungen zudem fraglich.
Als Stranzl-Nachfolger hat sich in dieser Spielzeit Andreas Christensen herauskristallisiert. Der Däne ist in der laufenden Saison der beste Neuzugang des Bundesligisten. Über die Leistungen freut sich aber vor allem dessen eigentlicher Arbeitgeber FC Chelsea, der den Innenverteidiger spätestens im kommenden Jahr zurückholen wird.
Max Eberl ist dafür bekannt, Kaderbaustellen so früh wie möglich zu bearbeiten. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass der Manager bereits den idealen Kandidaten für die Abwehr ausgemacht hat. Nach Informationen des ‚kicker‘ planen die Gladbacher, Philipp Wollscheid von Stoke City zurück in die Bundesliga zu holen. Der 27-Jährige war im Januar 2015 zunächst auf Leihbasis von Bayer Leverkusen nach England gewechselt. Nach einem halben Jahr wurde der Innenverteidiger fest unter Vertrag genommen.
Stammspieler bei Stoke
Wollscheid hatte seine beste Zeit beim 1. FC Nürnberg. Nach eineinhalb Profijahren bei den Franken holte ihn Bayer 2012 für sieben Millionen Euro Ablöse ins Rheinland. Ein Jahr darauf debütierte der Zweikämpfer zwar in der Nationalmannschaft, endgültig durchsetzen konnte sich Wollscheid aber nicht. In der Premier League fand der 1,94 Meter-Hüne sein Glück. Bei den Westengländern ist er seit dem siebten Spieltag gesetzt und bestritt jedes Pflichtspiel über die volle Distanz.
FT-Meinung: Für die ‚Fohlen‘ wäre Wollscheid ein interessanter Mann. Zweikampfstark in der Luft wie am Boden kennt die Bundesliga sowie die Region und ist mit 27 Jahren im besten Fußballeralter. Bei den ‚Potters‘ steht der zweifache Nationalspieler jedoch noch bis 2018 unter Vertrag. Sollte Hinteregger nicht festverpflichtet werden, wäre die Ablöse wohl nicht das größte Problem. Beim Gehalt kann Eberl die Engländer jedoch nicht ausstechen. Eine Chance hätte der Bundesligist nur dann, wenn der gebürtige Saarländer zurück in die Heimat möchte. Finanziell müsste er vielleicht Abstriche hinnehmen, sportlich wäre eine Wechsel zur Borussia, die in der kommenden Saison Europa- oder womöglich gar Champions League spielt, ein deutlicher Aufstieg.
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