Schalke-Schock: Farfán auf dem Sprung?
In der abgelaufenen Bundesligasaison war Jefferson Farfán nur eine Randerscheinung. Nach einer durch einen Knorpelschaden bedingten langen Verletzungspause feierte der Peruaner erst zum Ende der Spielzeit sein Comeback. Doch bei der Copa América brillierte der Edeltechniker. Das weckt Begehrlichkeiten.
Jefferson Farfán zählt zum Kreis der Spieler, die mit fantastischem Talent gesegnet wurden, es jedoch zu selten auf den Platz bringen können. Schuld daran sind im Fall des Peruaners viele kleine und große Verletzungen, die oft verhinderten, dass der mittlerweile 30-Jährige richtig in Tritt kam. Dafür kann er nichts, für seine teilweise unprofessionelle Einstellung aber schon. Immer wieder gerät der Rechtsfuß mit kleineren Verfehlungen und Skandalen in die Schlagzeilen. Doch dass er ein Fußballer auf absolutem Topniveau sein kann, falls er es schafft über einen längeren Zeitraum fit zu bleiben, ist unbestritten.
Dies stellte er auch in der abgelaufenen Spielzeit unter Beweis. Erst am 26. Spieltag gab Farfán sein Saisondebüt. Zuvor hatte ihn ein Knorpelschaden zum Zuschauen gezwungen. Gegen Ende der Spielzeit war der Peruaner wieder vollständig fit und reiste zum Ärger der Schalker Verantwortlichen zum Turnier nach Chile. Die ‚Königsblauen‘ hatten Angst um seine Gesundheit. Doch im Andenstaat brillierte er als Spielmacher im Team von Ricardo Gareca und scheiterte erst im Halbfinale mit 1:2 knapp am Gastgeber. Seine Leistungen sind anderen Teams nicht verborgen geblieben.
Wie die peruanische Quelle ‚Libero‘ berichtet, haben der VfL Wolfsburg und Galatasaray Istanbul die Fühler ausgestreckt. Bei den Türken hätte eigentlich Mathieu Valbuena von Olympique Marseille die Offensive verstärken sollen, doch den kleinen Franzosen zieht es wohl zum FC Sevilla. Dadurch rückt Farfán in den Fokus.
Guter Zeitpunkt für einen Wechsel
Ein Transfer ist in dieser Wechselperiode so wahrscheinlich wie lange nicht mehr. Der Vertrag des Rechtsaußen endet 2016. Schalke hätte somit nur noch in diesem Sommer die Möglichkeit, eine Ablöse zu kassieren. Nach den starken Leistungen bei der Copa ist Farfáns Marktwert so hoch wie lange nicht mehr. Die ‚Knappen‘ können jeden Euro gebrauchen, um ihren Umbruch unter Neu-Trainer André Breitenreiter voranzutreiben.
Auch für Farfán ist ein Vereinswechsel sicherlich eine Überlegung wert. Mit mittlerweile 30 Jahren gehört der Peruaner nicht mehr zu den Jüngsten. Sein nächster Vertrag wird der letzte große in seiner Karriere sein – das weiß er. Wolfsburg und Galatasaray sind beide bekannt dafür, hohe Gehälter an ihre Spieler zu zahlen. Außerdem sind beide Klubs in der Champions League vertreten, ein Luxus, den Schalke seinem Flügelspieler nicht bieten kann.
Türken mit den besseren Karten
Ein Wechsel an den Bosporus ist wohl wahrscheinlicher als ein Engagement bei den ‚Wölfen‘. Die Niedersachsen sind auf den Außenbahnen bereits gut aufgestellt. Als Ersatzspieler wäre Farfán wohl zu teuer. In Istanbul wären seine Einsatzchancen um einiges höher. Außerdem würde der Peruaner in die Transferpolitik von Gala passen. Oft holt der türkische Spitzenklub Spieler, die über einen großen Namen verfügen, aber ihren Leistungszenit bereits überschritten haben. In den vergangenen Jahren waren dies unter anderem Wesley Sneijder, Didier Drogba oder Felipe Melo.