Die Saison von Borussia Dortmund verläuft wechselhaft. Auf gute Leistungen folgen desaströse Auftritte. Dennoch hat Nuri Sahin noch die Möglichkeit, das Ruder herumzureißen. Entscheidend werden dabei die Resultate der kommenden Partien sein – und ob der junge Trainer es schafft, an den richtigen Stellschrauben zu drehen.
Mit über einem Tag Puffer ist der Schock über das 2:5-Debakel bei Real Madrid in den Reihen von Borussia Dortmund etwas abgeklungen. Dennoch gehen die Schwarz-Gelben womöglich mit einem mulmigen Gefühl in die Auswärtspartie beim FC Augsburg am Samstagnachmittag (15:30 Uhr). Die hergegebene 2:0-Führung bei den Königlichen offenbarte die Anfälligkeit des gesamten Konstrukts BVB.
Sahin weist Kritik von sich
Der Trainer steht bei Niederlagen immer am Pranger. So auch Nuri Sahin, der vor allem mit der Einwechslung von Waldemar Anton für den starken Jamie Gittens und der damit einhergehenden Systemumstellung dafür sorgte, dass die Mannschaft den Faden im Spiel verlor. „Ich glaube nicht, dass es am Systemwechsel lag, sondern weil wir keinen Zugriff hatten“, sagte Sahin nach der Partie.
Wirklich kritikfähig und reflektierend präsentierte sich der Coach also nicht. Daher wundert es auch nicht, dass sich im Spiel der Dortmunder immer wiederkehrende Fehler einschleichen. Schon gegen den VfB Stuttgart (1:5) hagelte es Ende September Gegentore. Vor zwei Wochen musste man sich auch auswärts bei Union Berlin (1:2) geschlagen geben. Verlässt die Borussia den Signal-Iduna-Park, fehlen Sahin bislang die Werkzeuge, um verlässlich Punkte zu holen.
Auswärtsproblematik & entscheidende Wochen
In der Auswärtstabelle der Bundesliga belegt Dortmund Rang 16. Nur der VfL Bochum und der FC Augsburg stehen schlechter da. Wirft man einen Blick auf die kommenden Spiele des BVB, schwant einem Böses. Neben unangenehmen Auswärtsspielen kommen mit RB Leipzig (2. November) und dem SC Freiburg (23. November) zwei sehr formstarke Teams nach Dortmund und werden versuchen, die Festung ins Wanken zu bringen.
Das Programm des BVB
- FC Augsburg, 26. Oktober (A)
- VfL Wolfsburg, 29. Oktober (A, DFB-Pokal)
- RB Leipzig, 2. November (H)
- Sturm Graz, 5. November (H, Champions League)
- FSV Mainz 05, 9. November (A)
- SC Freiburg, 23. November (H)
Bis Ende November stehen entscheidende Spiele auf dem Programm. Dann wissen die Verantwortlichen an der Strobelallee, wohin die Reise geht. Die Ansprüche in Dortmund sind hoch. Nun kann Sahin beweisen, dass er das Zeug hat, um die Mannschaft auf ein neues Level zu hieven.
Die Errungenschaften von Vorgänger Edin Terzic waren am Ende seiner Amtszeit nicht ausreichend, um die Zusammenarbeit fortzusetzen. Der 41-Jährige gewann 2020 den Superpokal, 2021 den DFB-Pokal und stand wenige Wochen vor seinem Abschied im Champions League-Finale. Daran wird sich auch Sahin messen lassen müssen.
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