In Frankreich sorgt ein Skandal für Kopfschütteln, in England fühlt man mit Luis Díaz. FT mit der Presseschau.
Angriff auf Lyon
Eigentlich hätten Olympique Marseille und Olympique Lyon gestern im Choc des Olympiques, also im Olympique-Derby, aufeinandertreffen sollen. Doch ein besorgniserregendes Ereignis führte dazu, dass die Partie erst gar nicht angepfiffen wurde. Der Mannschaftsbus und drei Fanbusse von OL wurden im Vorfeld der Begegnung von Chaoten angegriffen und dem Vernehmen nach mit Steinen sowie Bierdosen beworfen.
Fabio Grosso, der Trainer von Lyon, wurde dabei schwerer am Kopf verletzt. In den Medien kursieren Bilder, die das blutüberströmte Gesicht des 45-Jährigen zeigen. Dem Klubpräsidenten John Textor zufolge hatte Grosso Glasscherben im Gesicht und klagte über Schwindel. Auch ein Co-Trainer wurde bei dem Angriff verletzt.
Wenig überraschend beherrscht der Skandal die französische Presselandschaft. ‚Le Parisien‘ konstatiert: „Es ist ein Albtraum für den französischen Fußball.“ ‚Le Progrès‘ schreibt von einer „Schande“, ‚L‘Équipe‘ von einem „Ekel“.
Auch Marseilles Bürgermeister Benoît Payan verurteilt den Angriff auf der Social Media-Plattform X: „Der Angriff auf den Bus und die Spieler von OL ist inakzeptabel. Unterstützung und Genesung für ihren Trainer und seinen Stellvertreter. Sport ist nicht das, Fußball ist nicht das.“ Wahre Worte.
Liverpool stützt Díaz
Von einem erschütternden Drama zum nächsten. Der FC Liverpool gewann am gestrigen Sonntag zwar mit 3:0 gegen Nottingham Forest, die sportlichen Geschehnisse rund um die Reds rückten dabei allerdings in den Hintergrund.
Vor der Premier League-Partie wurde bekannt, dass die Eltern von Flügelspieler Luis Díaz in Kolumbien, dem Heimatland der Familie, entführt wurden. Die Mutter des LFC-Profis wurde mittlerweile gerettet, vom Vater fehlt nach wie vor jede Spur.
„Es ist eine beunruhigende Situation für uns alle, und es war eine ziemlich harte Nacht. Das habe ich noch nie erlebt, das ist eine neue Erfahrung, die ich nie gebraucht habe“, kommentierte Trainer Jürgen Klopp die Situation um Díaz.
Auch das ‚Liverpool Echo‘ greift die Thematik auf: „Wir sind bei dir, Lucho (Spitzname von Díaz, Anm. d. Red.). Liverpools Trainer, Spieler und Fans versammeln sich um Díaz, während der Stürmer nach Kolumbien zurückfliegt und seinen entführten Vater in großem Umfang sucht.“ Auf dem Cover der Tageszeitung ist Diogo Jota zu sehen, der nach seinem gestrigen Treffer ein Díaz-Trikot hochhielt.
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