Stürmermangel: Riskiert Hoffenheim die eigenen Saisonziele?
Die Ambitionen waren groß vor der Saison. Nach einem starken ersten Bundesligajahr wollte 1899 Hoffenheim im zweiten Jahr die Europapokalplätze angreifen. Dafür verpflichtete man unter anderem Joe Simunic für sieben Millionen Euro von Hertha BSC Berlin, um die bis dato noch etwas wackelige Abwehr zu stabilisieren.
Die Rechung schien aufzugehen. Hoffenheim stand in der Defensive sicherer, spielte in der Offensive gewohnt kombinationsstark und spielfreudig. Im Herbst schien man bereits in die Phalanx der Großen einzubrechen, doch dann ging es bergab. Eine mysteriöse Heimschwäche und vor allem eine ungewohnte Abschlussschwäche machte den Hoffenheimern zu schaffen, der Absturz in die Mittelklasse folgte.
Nun gesellen sich auch noch arge Personalsorgen hinzu. Vor allem im Sturm stehen Ralf Rangnick kaum noch Alternativen zur Verfügung. Chinedu Obasi weilt beim Afrika Cup, Vedad Ibisevic ist nach seinem Kreuzbandriss noch längst nicht wieder der Alte und nun verletzte sich auch noch Demba Ba folgenschwer. Der Senegalese zog sich bei der 0:2-Niederlage in München einen Muskelfaserriss zu, wird mindestens drei Wochen ausfallen.
Es offenbart sich langsam aber sicher ein echtes Sturmproblem. Dennoch will man auf Seiten der Hoffenheimer personell nicht nachbessern. „Wir werden definitiv keinen Spieler mehr holen. Alles andere wäre Aktionismus. Und woher wissen wir, ob der uns sofort weiterhilft“, so 1899-Coach Ralf Rangnick zum ‚kicker’.
Die Frage muss jedoch lauten, ob die Hoffenheimer ohne treffsicheren Angreifer ihren eigenen Ansprüchen noch gerecht werden können. Die Zweifel daran äußerte 1899-Manager Jan Schindelmeiser bereits selbst: "Im Augenblick sind wir nicht in der Lage, die Großen der Liga in Verlegenheit zu bringen", resümierte Schindelmeiser, "dazu fehlt uns die Substanz“.
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