Bundesliga

Schmid, Bürki & Co. auf dem Sprung: Freiburg vor dem Umbruch

Nach sechs Jahren Bundesliga muss der SC Freiburg zurück ins Unterhaus. Die Leistungsträger werden kaum zu halten sein. Der Umbruch steht bevor. Mit Christian Streich und Talenten aus den eigenen Reihen.

von Lukas Heimbach
3 min.
SC Freiburg @Maxppp

Der SC Freiburg ist abgestiegen. Wieder einmal. Sechs Jahre hielt sich der Klub aus dem Breisgau mit seinen bescheidenen Mitteln in der Bundesliga. Doch ausgerechnet mit dem höchsten Etat der Vereinsgeschichte muss man am Ende den bitteren Gang ins Unterhaus antreten. Zahlreiche Leistungsträger werden den Klub aus dem Schwarzwald in diesem Sommer verlassen. TV-Einnahmen in Höhe von 16,6 Millionen Euro brechen laut der ‚Zeit‘ weg. Der Spieleretat wird von 25 Millionen auf rund 14 reduziert. Ein Umbruch wird eingeleitet. Trainer Christian Streich bleibt.

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Letztmals abgestiegen ist der Sport-Club 2005. Mit Eigengewächsen wie Daniel Schwaab, Karim Matmour, Dennis Aogo und Ömer Toprak sowie den dazu geholten Heiko Butscher, Mo Idrissou oder Pavel Krmas, der Freiburg im Sommer Richtung Heimat verlässt, mischte der SCF die zweite Liga auf und kämpfte sich zurück in die Bundesliga. Dieses Szenario soll unter der Regie von Streich nun wiederholt werden – diesmal nach Möglichkeit aber weniger als vier Jahre dauern.

Erster Neuzugang kommt aus Sandhausen

Mit dem 22-jährigen Rechtsverteidiger Lukas Kübler (SV Sandhausen) konnte der SC den ersten Neuzugang am gestrigen Dienstag bereits eintüten. Der Youngster könnte als Ersatz für mögliche Abgänge von Oliver Sorg (Vertrag bis 2016) und Mensur Mujdza, hinter Sascha Riether, gleich zu Beginn eine Rolle in den Plänen von Coach Streich spielen.

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Zudem muss man sich wohl auf der Torhüterposition nach Ersatz umschauen. Roman Bürki, vor der Saison von Grasshopper Club Zürich verpflichtet, spielte sich mit teilweisen herausragenden Leistungen längst in den Fokus nationaler und internationaler Interessenten und wird den Gang in die zweite Liga wohl kaum antreten. Eine lukrative Ablöse winkt. Auch Daniel Batz, Nummer drei beim Sport-Club, wird den Verein verlassen. Sebastian Mielitz bleibt voraussichtlich.

Schmid vor Abgang nach Hoffenheim

In der Innenverteidigung werden Marc Torrejón, Stefan Mitrovic und Marc-Oliver Kempf wohl bleiben. Immanuel Höhn, seit 2008 im Klub, könnte eine neue Herausforderung suchen. Gute Chancen auf einen Verbleib an der Dreisam hat man auch bei U21-Nationalspieler Christian Günter, dessen Vertrag noch bis 2019 datiert ist.

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Anders sieht es insbesondere in der Offensive aus. Leistungsträger Jonathan Schmid wird den Breisgau verlassen. Die TSG Hoffenheim soll für 3,5 Millionen Euro den Zuschlag erhalten, hieß es zuletzt. Auch der Hamburger SV, Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und Werder Bremen wurden mit dem Franzosen in Verbindung gebracht. Und auch Vladimir Darica, ehemaliger Star-Einkauf von Viktoria Pilsen, könnte Freiburg den Rücken kehren, will er sich nicht die Chancen mit der tschechischen Nationalmannschaft auf die EM 2016 verbauen.

Hoffnungen in Möller Daehli – was wird aus Mehmedi?

Große Hoffnungen haben die Verantwortlichen in Freiburg weiter in Mats Möller Daehli. In der Winterpause kam der Norweger für 1,5 Millionen Euro von Cardiff City. Nach vielversprechendem Rückrundenbeginn warfen den 20-Jährigen immer wieder Verletzungen zurück. Große Fragezeichen stehen dagegen hinter dem Verbleib von Admir Mehmedi an der Dreisam. Zwar durchlebte der Schweizer Nationalspieler eine verkorkste Saison, insbesondere aber vergangene Spielzeit und bei der WM in Brasilien konnte der 24-Jährige seine Klasse unter Beweis stellen. Sechs Millionen überwies der SCF für den Schweizer Nationalspieler an Dynamo Kiew.

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Verabschieden werden sich die Leihspieler Dani Schahin (Mainz 05) und Nils Petersen (Werder Bremen). Für Neun-Tore-Mann Petersen gibt es zwar eine Kaufoption in Höhe von 2,5 Millionen Euro, der Angreifer wird sich aber kaum mit der 2. Liga begnügen.

Chancen werden wohl insbesondere wieder Talente aus den eigenen Reihen erhalten. Schließlich besitzt der Sport-Club die nachweislich effizienteste Jugendarbeit. Die Breisgauer haben die höchste Rate an Jugendspielern, die den Sprung aus dem eigenen Nachwuchs zu den Profis schafften. Europaweit liegt man in diesem Ranking sogar auf Rang neun. Sorgen um einen Absturz des sympathischen Klubs aus dem Schwarzwald muss man sicher entsprechend nicht machen.

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