„Schon einmal Quatsch“: Eberls Klartext zu Bayerns Trainersuche

von Tristan Bernert - Quelle: Sport1
2 min.
Max Eberl auf einer Pressekonferenz @Maxppp

Die Trainersuche des FC Bayern sorgte über Monate regelmäßig für teils kuriose Schlagzeilen. Sportvorstand Max Eberl hat nun ausführlich seine Version der Dinge geschildert.

Wohl nie zuvor tat sich der FC Bayern so schwer, einen neuen Trainer zu finden wie in diesem Jahr. Mehrere Kandidaten sagten den Münchnern öffentlichkeitswirksam ab. Die Verpflichtung von Vincent Kompany schien in diesem Kontext eine Notlösung zu sein. Das gängige Narrativ: Der 38-jährige Belgier war die fünfte, sechste oder siebte Wahl an der Säbener Straße.

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Im ‚Doppelpass‘ auf ‚Sport1‘ damit konfrontiert findet der Bayern-Sportvorstand Max Eberl deutlich Worte: „Das ist schon einmal Quatsch. Es ist medial immer eine Rangliste gemacht worden – Trainer Nummer eins, Nummer zwei, Nummer drei.“ So sei es in der Realität aber nicht gewesen.

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Eberl erklärt: „Meine erste Aufgabe war nach meiner Amtsübernahme, einen neuen Trainer zu finden. Du fängst dann an, eine Liste an Trainern aufzuschreiben, die interessant sind, die man kennt, die man gescoutet hat. Und so fängst du dann an, diese Liste abzuarbeiten.“ In dieser „engeren Auswahl“, wie der 50-Jährige sie nennt, hätten sich „15, 16 Leute“ befunden. Eine klare Rangliste der Kandidaten habe es nicht gegeben.

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Eberl räumt jedoch ein: „Wir haben Absagen von Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick bekommen und das waren die einzigen beiden, denen wir ein Angebot gemacht haben.“ Mit dem ebenfalls gehandelten Unai Emery habe er „nie gesprochen“. Nach Rangnicks Absage sei dann Kompany zum konkreten Thema geworden.

Eberls Bedauern

„Nachdem Ralf Rangnick abgesagt hat, haben wir uns noch einmal hingesetzt mit allen Beteiligten“, so Eberl, „Vincent Kompany war von Anfang an auf unserer 15er-Liste, weil er für mich ein Riesen-Trainertalent ist. Seit seiner Zeit in Anderlecht war er in meinem Kopf. Ich habe ihn in Burnley gesehen. Sie sind mit einer unfassbaren Bilanz von 100 Punkten in die Premier League aufgestiegen. Und auch in der Premier League hat er seinen Spielstil fortgeführt, das hat mir immer imponiert.“

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Angesichts des Abstiegs von Burnley habe Eberl sich dann die Frage gestellt, „ob ich einen Trainer präsentiere, der nur dreieinhalb Jahre Erfahrung hat und abgestiegen ist. Beim FC Bayern sorgt das dann natürlich für Fragezeichen. Dem habe ich am Anfang der Trainersuche zu viel Gewicht gegeben, das ärgert mich nun im Nachhinein. Schlussendlich habe ich mir aber gesagt:, Komm, das Schicksal zeigt dir das. Der soll es sein. Und den bringen wir dahin, dass er ein guter Trainer für den FC Bayern ist.‘“

Bislang scheint Eberl Recht zu behalten: Nach vier absolvierten Pflichtspielen stehen die Münchner unter Kompany mit vier Siegen da. In der Bundesliga grüßt man als einzige Mannschaft mit der vollen Punktausbeute von der Tabellenspitze.

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