Barça-Transferzeugnis: Mit einem blauen Auge davongekommen

Der Abgang von Neymar hat am Ego des FC Barcelona gekratzt. Mit Philippe Coutinho konnte zudem der Wunschnachfolger nicht verpflichtet werden. Das Ergebnis: Die Sportliche Leitung wurde öffentlich zerrissen. Dennoch steht Barça sportlich derzeit gut da. FT klärt, ob das an den Neuzugängen liegt.

von Tristan Bernert
2 min.
Ousmane Dembélé könnte es zu Atlético ziehen @Maxppp

Volltreffer

Verstärkung

Nélson Semedo (Benfica Lissabon/ 30,5 Mio.): Seit dem Abgang von Dani Álves im Sommer 2016 hatte Eigengewächs Sergi Roberto die undankbare Aufgabe, den Brasilianer zu ersetzen. Er erledigte seine Aufgabe ordentlich – mehr nicht. Semedo hat es nun geschafft, das Loch auf der rechten Abwehrseite zu stopfen. Wenngleich Trainer Ernesto Valverde auch immer wieder Roberto in die Mannschaft rotiert, überzeugt Semedo defensiv wie offensiv und ist in den wichtigen Spielen gesetzt.

Mitläufer

Gerard Deulofeu (FC Everton/ 12 Mio.): Bereits in zehn Pflichtspielen stand der Rückkehrer auf dem Platz. Dabei profitiert er von der schweren Verletzung Ousmane Dembélés, der ansonsten wohl den Vorzug vor Deulofeu erhalten würde. Der 23-Jährige fügt sich gut in das Mannschaftsgefüge der Katalanen ein, doch schafft er es noch nicht oft genug, aus dem Schatten seiner berühmten Offensivkollegen zu springen, um als echte Verstärkung zu gelten.

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Paulinho (Guangzhou Evergrande/ 40 Mio.): Der für viele Experten völlig überteuerte Transfer des Brasilianers sorgte unter den Barça-Fans für Protestwellen. Zwischenzeitlich wurde Klubpräsident Josep Bartomeu sogar vorgeworfen, er hätte den 29-Jährigen nicht aus sportlichen Gründen geholt, sondern um sich persönlich zu bereichern. Seitdem stand Paulinho in elf Pflichtspielen auf dem Platz und kommt auf drei Torbeteiligungen. An den etablierten Kräften im Mittelfeld ist für ihn jedoch kein Vorbeikommen.

Enttäuschung

Sonderfall

Ousmane Dembélé (Borussia Dortmund/ 105 Millionen): Der teuerste Einkauf in der Geschichte des FC Barcelona hatte bisher kaum Chancen, sich zu zeigen. In seinem zweiten Spiel von Beginn an verletzte sich Dembélé schwer am Oberschenkel und fällt für den Rest der Hinrunde aus. Die wenigen Einsätze zeigten jedoch, dass der 20-Jährige der Aufgabe FC Barcelona durchaus gewachsen sein könnte. Dennoch ist es zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, den 105-Millionen-Transfer zu bewerten.

Fazit

Der FC Barcelona wurde für seinen Transfersommer schon gescholten, bevor sich die Neuzugänge überhaupt beweisen konnten. Nach einigen Spieltagen muss konstatiert werden, dass die Kritik zu vorschnell war. Deulofeu und Paulinho sind nicht mehr als Mitläufer, wurden aber auch nicht mit Stammplatz-Ambitionen verpflichtet. Dembéle und Semedo könnten über Jahre hinweg Stammspieler sein. Sicherlich hätte der Transfersommer für Barça besser laufen können – aber eben auch um einiges schlechter. FT verteilt die Transfernote 3.

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