Es fehlt nicht mehr viel, dann wird Yann Sommer den Platz im Kasten von Borussia Mönchengladbach für seinen Landsmann Jonas Omlin freimachen. FT hat Gladbachs designierte Nummer eins unter die Lupe genommen.
Wenn Deutschland schon traditionell als Torwart-Nation verstanden wird, als was geht dann erst die Schweiz durch? Schon erstaunlich, wie viele Klasse-Keeper der kleine Alpenstaat mit seinen knapp neun Millionen Einwohnern in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat.
Yann Sommer (34/noch Borussia Mönchengladbach) und Gregor Kobel (25/Borussia Dortmund) sind hierzulande nur die beiden bekanntesten Vertreter der Schweizer Torhüterzunft. Da gibt es aber auch noch einen Philipp Köhn (24/RB Salzburg), einen Yvon Mvogo (28/FC Lorient) oder einen Jonas Omlin (29/HSC Montpellier). Letztgenannter dürfte in Deutschland sehr bald schon kein ungeschriebenes Blatt mehr sein.
Acht bis neun Millionen Euro Ablöse
Denn wenn nichts Unvorhergesehenes geschieht, wird Omlin Landsmann Sommer bei Borussia Mönchengladbach beerben. Mit dem 29-Jährigen sind sich die Fohlen schon einig und auch mit Montpellier besteht inzwischen eine grundsätzliche Einigung. Acht bis neun Millionen Euro Ablöse stehen für Omlin im Raum. Die offizielle Verkündung ist schon am morgigen Donnerstag zu erwarten.
Dann klappt es endlich mit dem lange erwarteten Wechsel nach Deutschland. Über Jahre hinweg stand Omlin bei diversen Bundesligisten auf dem Zettel. Der FC Schalke war mal dran, der FC Augsburg, Hertha BSC – fast jeder deutsche Klub, der in den vergangenen Jahren auf Torwartsuche war, dürfte mal auf Omlin gestoßen sein und sich mindestens mit dem 1,90-Mann beschäftigt haben.
Erfahren & stark auf der Linie
Nun lautet Omlins Los Borussia Mönchengladbach. Sportlich ist das vom Tabellen-15. der Ligue 1 kommend ein guter Schritt. Andersrum bringt der Mann aus dem Kanton Obwalden alles mit, um den Fohlenstall zu bereichern. Omlin ist im besten Torhüteralter, hat als Nationalkeeper (vier Einsätze), WM-Fahrer, Frankreich-Legionär und Europacup-Teilnehmer (17 Einsätze) schon reichlich internationale Erfahrung angesammelt.
In Montpellier entwickelte sich der Eidgenosse seit seiner Ankunft im Sommer 2020 zu einem der stabilsten Keeper der Ligue 1. Omlins größte Stärke ist das Spiel auf der Linie. Er bringt starke Reflexe mit, geht trotz seiner Größe blitzschnell auf Tauchstation. Ebenfalls sehen lassen kann sich seine Strafraumbeherrschung, für die ihm seine Maße und Sprungkraft zugutekommen.
Fußballerisch bewegt sich Omlin nicht auf dem Niveau anderer Keeper, die das moderne Torwartspiel perfektioniert haben – dann wäre der sympathische, eskapadenfreie Blondschopf wohl ein Kandidat für die absoluten Topklubs. Dennoch: Omlin bringt die Fähigkeiten mit, um in Gladbach zum mehrjährigen Stammtorwart zu avancieren. Als solcher ist er eingeplant.
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