Bayers Rekorddebütanten lösen Wirtz ab: „Aus der Not geboren“
Beim gestrigen 1:1 gegen Hertha BSC gaben Iker Bravo und Zidan Sertdemir ihr Bundesliga-Debüt für Bayer Leverkusen. Einsätze, die so eigentlich nicht eingeplant waren.
Für sieben Minuten war Iker Bravo der jüngste Bundesliga-Spieler in der Geschichte von Bayer Leverkusen. Im Alter von 16 Jahren, neun Monaten und 25 Tagen wurde der spanische Stürmer beim gestrigen 1:1 von Bayer Leverkusen bei Hertha BSC eingewechselt.
Dass Bravos Rekord nur kurz währte, lag an Zidan Sertdemir, der kurze Zeit später eingewechselt wurde und zu dem Zeitpunkt 16 Jahre, neun Monate und drei Tage alt war. Dem bisherigen Rekord-Debütanten Florian Wirtz (17 Jahre, 15 Tage) bleibt folglich nur noch Platz drei. Im Bundesliga-weiten Vergleich war nur Youssoufa Moukoko bei seinem Debüt noch jünger als das Bayer-Duo.
Sowohl Bravo als auch Sertdemir waren im Sommer nach Leverkusen gewechselt. Der Spanier kam vom FC Barcelona, wo sein Abgang für einigen Unmut sorgte. Sertdemir wurde vom FC Nordsjaelland geholt und kostete anders als Bravo eine Ablöse: 2,5 Millionen Euro zahlte Bayer für den Mittelfeldspieler.
„Nicht unser Plan“
Beide überzeugten in den vergangenen Monaten in der U19 der Werkself. Wenngleich der Sprung in die Bundesliga über kurz oder lang eingeplant war, erfolgte das Debüt nun früher als eigentlich angedacht. „Es war zum Anfang der Saison nicht unser Plan, dass diese Spieler schon zum Einsatz kommen“, erklärte Trainer Gerardo Seonae nach dem gestrigen Hertha-Spiel, „das ist aus der Not geboren.“
Denn mit Patrik Schick, Lucas Alario, Florian Wirtz und Karim Bellarabi fehlten gleich vier Offensivspieler verletzt. Seoane: „Die beiden trainieren mit uns mit, machen ihre Sache auch gut, aber wir hatten personell in der Offensive einfach keine anderen Möglichkeiten. Wir mussten also hoffen, dass sie irgendwie einen Impuls bringen können, denn die anderen Spieler waren nach den Strapazen der vergangenen Wochen am Ende ihrer Kräfte.“
Den erhofften Impuls konnten sowohl Bravo als auch Sertdemir nur bedingt liefern. Zwar fiel nach der Einwechslung des Duos noch das 1:1 durch Robert Andrich, direkt am Tor beteiligt waren die Debütanten aber nicht. Beiden war anzumerken, dass das Tempo einer Bundesliga-Partie noch etwas überfordernd war. Die Chancen stehen aber gut, dass sie sich mittelfristig im Kader etablieren werden.
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