Hausverbot: N’Dicka-Berater verärgern PSG
Evan N'Dicka wird mit hoher Wahrscheinlichkeit im kommenden Sommer ablösefrei wechseln. Seine Berater sondieren den Markt bereits nach potenziellen Abnehmern. In den Verhandlungen mit Paris St. Germain haben sie sich aber offenbar verzockt.
2018 wechselte ein junger, noch etwas schüchterner Franzose aus Frankreichs zweiter Liga zu Eintracht Frankfurt. Für viereinhalb Millionen bekamen die frischgebackenen Pokalsieger einen echten Rohdiamanten von AJ Auxerre. Evan N’Dicka brachte alles mit, was ein moderner Innenverteidiger braucht. Er ist großgewachsen, schnell und technisch beschlagen.
159 Pflichtspiele später ist klar: Die Investition hat sich gelohnt. Schnell zum Stammspieler avanciert ging der heute 23-Jährige mit der Eintracht den Weg vom europäischen Underdog bis ins Champions League-Achtelfinale. Seit dem Karriereende von Martin Hinteregger und der Verletzung von Makoto Hasebe (38) darf er sich sogar Abwehrchef nennen.
Zwei Optionen
Fünf Jahre nach seinem Wechsel in die Bankenmetropole steht die Liaison aber am Scheideweg. Sein Vertrag läuft im Sommer 2023 aus und bislang macht N’Dicka keine Anstalten, diesen zu verlängern.
Für die Adler gibt es also nur noch zwei Optionen. Entweder verkaufen sie einen ihrer wichtigsten Leistungsträger im Winter und kassieren letztmalig eine Ablöse oder sie verlieren ihn im Sommer, ohne dabei auch nur einen Cent zu sehen. Die Frage, die dabei entscheidend sein wird, ist die, ob der Eintracht N’Dickas eventuelle Leistungen im verbleibenden haben Jahr diesen Verlust wert sind.
Kader-Alternativen
Eigentlich ist der Kader der Hessen besonders in der Abwehr gut besetzt. Mit Tuta (23), Jérôme Onguéné (24), Hrvoje Smolcic (22), Almamy Touré (26) und Routinier Hasebe stehen auf dem Papier fünf weitere Innenverteidiger zur Verfügung.
Problem dabei: Aktuell sind Hasebe und Touré verletzt, Sommerneuzugang Onguéné kam gerade erst von einer langwierigen Oberschenkel-Blessur zurück. Trainer Oliver Glasner musste personell sogar improvisieren und beorderte Mittelfeld-Kämpfer Kristijan Jakic (25) in die Abwehrzentrale. Eigentlich Grund genug, N’Dicka nicht ziehen zu lassen.
Berater erzürnen PSG
Dass die europäische Fußball-Elite bereits Schlange steht, ist längst kein Geheimnis mehr. Einen Verteidiger von diesem Format ablösefrei zu ergattern, dürfte wohl jedem Verein in Europa schmecken. Der AC Mailand handelte sich bereits eine Absage ein, eine weitere Option verwehrte sich das Lager des Linksfußes nun selbst.
Wie die ‚Sport Bild‘ berichtet, haben die N’Dicka-Berater mit Paris St. Germain verhandelt und dabei horrende Forderungen gestellt. Ganze 20 Millionen Euro Handgeld sollen sie von PSG verlangt haben. Selbst für den finanzkräftigen Scheichklub sei das zu viel gewesen. Dem Bericht zufolge sollen die Berater nun Hausverbot beim Pariser Nobelklub haben. Ein Wechsel in die französische Hauptstadt scheint also so gut wie ausgeschlossen.
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