André Silva soll die offensiven Möglichkeiten beim SV Werder erweitern. Sein Debüt beim 0:3 gegen den FC Bayern war ein Muster ohne Wert. FT wirft einen Blick auf die Fähigkeiten des Portugiesen, die Werder durchaus weiterhelfen könnten.
„Zunächst einmal muss ich die Mannschaft und die Abläufe hier kennenlernen. Ich muss herausfinden, wie ich mich im System des Teams zurechtfinden kann“, so André Silvas Worte bei seiner offiziellen Vorstellung.
Und genau um dieses Kennenlernen wird es in den kommenden Wochen gehen. Denn die Leihgabe von RB Leipzig bringt ein Skillset mit, das so in Werders Kader bislang nicht zu finden ist. Am nächsten kommt Silva in der Spielweise noch der aktuell verletzte Keke Topp (20/Syndesmosebandriss), dessen Stärken ebenfalls im Strafraum liegen, der aber viel mehr als Silva über seine Physis kommt.
Ebenjenen Sechzehner sah der Portugiese bei seinem rund halbstündigen Einsatz gegen den FC Bayern (0:3) meist nur aus der Ferne. An dem Tag ging es in erster Linie um das Verteidigen und mögliche Konter, die aufgrund eher durchschnittlicher Geschwindigkeit nicht zu seinen großen Stärken zählen.
Wie passt Silva rein?
Wie also passt Silva in Ole Werners System, das sehr stark auf gegenläufige Bewegungen und Tiefenläufe ausgerichtet ist? Schließlich waren es normalerweise entweder Marco Grüll (26) oder Justin Njinmah (24), die um Marvin Ducksch (30) herum agierten und mit ihrem Tempo von dessen direkten Zuspielen profitierten.
Mit Silva neben Ducksch müsste Werner diese Spielidee ein Stück weit anpassen, könnte sich aber auch nahezu sicher sein, dass der 53-fache Nationalspieler deutlich weniger Chancen benötigt als insbesondere Njinmah, der in den vergangenen Monaten seine Form suchte.
Geduld ist gefragt
Ähnliches gilt allerdings auch für Silva, der seine Qualitäten weder in Leipzig noch während seiner Leihe bei Real Sociedad zur Entfaltung bringen konnte. Ballsicherheit, ein sehr gutes Näschen und ein sicherer Torabschluss mit beiden Füßen sowie mit dem Kopf – eigentlich gibt es keine echten Gründe, warum Silva keine Verstärkung für den Werder-Kader darstellen sollte. Es könnte jedoch eine Weile dauern, bis beide Seiten wissen, wie sie voneinander profitieren können.
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