„Schweiz-Deutsches Rumpelderby“: Englisch-dänisches Zittern vorm „Torjæger“

von Remo Schatz
2 min.
Topjoker Niclas Füllkrug @Maxppp

Lange mühte sich die deutsche Elf mit dem Frankfurter Rasen und optimal eingestellten Eidgenossen, kurz vor Schluss konnte aber doch noch Niclas Füllkrug zum Gruppensieg einnicken. Die Pressestimmen sind eine Mischung aus Respekt und Zweifel.

Vor allem der auffallend stumpfe Rasen war nach dem Gruppensieg-Endspiel zwischen Deutschland und der Schweiz Thema. Yann Sommer konnte sich beim Videoschiedsrichter bedanken, der vor dem Tor von Robert Andrich auf Foul von Jamal Musiala entschied, dass er nicht auch in das Klagelied mit einstimmen musste.

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„Schweiz-Deutsches Rumpelderby“

Im Gegensatz zu den ersten beiden Auftritten der Deutschen war die abschließende Partie in Gruppe A mehr Krampf denn Spektakel, wie auch die ‚Neue Zürcher Zeitung‘ konstatierte, die ein „Schweiz-Deutsches Rumpelderby“ sah: „Am meisten tat einem am Ende der Ball leid. Mit fußballerischer Eleganz war die Begegnung zwischen deutscher Nationalmannschaft und Schweizer Nati nicht gesegnet“.

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Das Schweizer Boulevard stellt den eingewechselten Torschützen in den Fokus. „Füllkrug duscht die Nati in der Nachspielzeit eiskalt“, befand der ‚Blick‘. Mit dem Gruppensieg in der Tasche kann die Nagelsmann-Elf nun gelassen dem abschließenden Spieltag in Gruppe C am Dienstag entgegensehen. Kurioserweise sind aufgrund der Gruppenkonstellation noch alle Teams möglich, am wahrscheinlichsten ist nach jetzigem Stand ein Aufeinandertreffen mit England oder Dänemark.

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In England beginnt das Zittern

Im Mutterland beginnt bereits das Bibbern. Die ‚Sun‘ hofft auf einen englischen Sieg gegen Slowenien, um das „Albtraum-Achtelfinale gegen Deutschland zu vermeiden“. Der ‚Mirror‘ sah allerdings den „Favoriten zum ersten Mal in diesem Turnier in Bedrängnis“.

Die ‚Daily Mail‘ hebt den metaphorischen Blick über den Fußball-Tellerrand hinaus und spricht wohl auch allen deutschen DB-Kunden aus der Seele: „Die Züge sind nicht mehr verlässlich in Deutschland“. Gar das „nationale Stereotyp“ sei ruiniert und „für mehr als 90 Minuten war auch Julian Nagelsmanns Team, ein Beispiel für Effizienz in den ersten zwei Spielen, kaputt“.

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In Dänemark hat man am gestrigen Sonntag ebenfalls genau hingesehen. In Füllkrug sieht das ‚Ekstra Bladet‘ einen „Torjæger“ erster Güte. Mut macht den deutschen Nachbarn aber ausgerechnet der deutsche Bundestrainer, der Dänemark als überaus „unangenehm zu bespielen“ bewertet.

Erste Zweifel

Der Fokus auf den deutschen Joker-Helden liegt nahe. Die ‚Bild‘ gönnt sich dabei ein ebenso naheliegendes Wortspiel: „Fülle gelöst!“. Die Boulevardzeitung verpasst aber nicht, richtigerweise anzumerken: „Für weitere schwarz-rot-goldene Fußball-Feiern muss sich unser Team wieder etwas steigern.“

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Ob es Steigerungspotenzial überhaupt gibt, stellt zumindest ‚Die Zeit‘ infrage. „Diese Mannschaft hat Grenzen“, so die Schlagzeile von Deutschlands größter Wochenzeitung, die nun Nagelsmann in der Pflicht sieht: „Die deutschen Schwächen sind nun bekannt. Vielleicht gelingt es dem Bundestrainer in der Trainingswoche, noch die eine oder andere zu beheben. Optimisten hatten allerdings damit gerechnet, dass da schon mehr passiert wäre.“

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