Bundesliga

Offizielle Vorstellung bei Red Bull: Klopp „will den Leuten Flügel verleihen“

Im Fußball-Kosmos von Red Bull hat die Ära von Jürgen Klopp begonnen. Der neue Head of Global Soccer soll die Brauseklubs an die internationale Spitze führen, möchte aber keine klaren Zielvorgaben machen.

von Martin Schmitz - Quelle: redbull.com
3 min.
Jürgen Klopp bei der seiner Vorstellung als Global Head of Soccer bei Red Bull @Maxppp

Im Herbst brach für viele Fußballfans in Deutschland eine Welt zusammen, als Jürgen Klopp öffentlich verkündete, dass er zukünftig für den Red Bull-Konzern tätig sein wird. Als neuer Head of Global Soccer ist der ehemalige Coach der FC Liverpool seit Jahresanfang für die Betreuung der Trainer aller RB-Partnervereine zuständig, soll als Berater zur Seite stehen und für Wissensaustausch sorgen. Auf einer großen Pressekonferenz wurde Klopp am heutigen Dienstagnachmittag in Salzburg vorgestellt.

Unter der Anzeige geht's weiter

In einem großen Flugzeughangar zwischen frisch polierten Hubschraubern und Formel 1-Boliden fand die große Krönungszeremonie des neuen starken Mannes statt, der nach eigener Aussage mit RB Großes vorhat: „Es ist ziemlich genau das, was ich machen wollte, ich habe schnell Feuer gefangen für diese neue Aufgabe.“

Die Entscheidung sei ihm leicht gefallen und die Verhandlungen gingen schnell über die Bühne, wie Red Bull-Chef Oliver Mintzlaff, der neben Klopp auf der Bühne saß, bestätigte: „Ich bin sehr stolz darauf, Jürgen Klopp für unser Projekt gewinnen zu können. Es war nicht schwer, ihn von dem Job zu überzeugen. Es ist der wahrscheinlich beste Job im Profifußball.“

Unter der Anzeige geht's weiter

Kontakt zu Red Bull bestand seit Jahren

Der Kontakt reiche indes schon länger zurück. Einmal habe Mintzlaff in der Vergangenheit bereits das Gefühl gehabt, er hätte Klopp überzeugt. Doch dieser habe dann seinen Vertrag in Liverpool verlängert. Das Werben des Getränkeherstellers um den ehemaligen Coach lief also bereits seit Jahren.

Dieser fühlte im vergangenen Sommer, dass seine Zeit beim FC Liverpool nach neun Jahren abgelaufen war: „Ich wollte immer weiter etwas Neues lernen. Das kann ich hier tun.“ Zunächst müsse der 57-Jährige sich allerdings erst einmal einen Überblick verschaffen.

Unter der Anzeige geht's weiter

„Es gibt nicht einen Plan, der für alle Klubs funktioniert. Man muss alle Teams einzeln betrachten, ob in Brasilien, Japan oder Deutschland. Ich will einfach meine Erfahrungen weitergeben und – wie Red Bull – den Leuten Flügel verleihen“, so Klopp in Anlehnung an den bekannten Werbeslogan, „und in der vergangenen Woche habe ich auch schon festgestellt, dass ich tatsächlich einen wichtigen Beitrag leisten kann. Ich habe bereits sehr viel über Red Bull und die Philosophie dahinter verstanden und ich war noch nicht einmal bei allen Vereinen.“

Veränderung braucht Zeit

Die Aufgabe scheint derzeit größer als der gebürtige Stuttgarter bei seiner Zusage im Herbst wahrscheinlich erwartet hätte. Die beiden RB-Flaggschiffe RB Leipzig und RB Salzburg straucheln aktuell und bleiben hinter ihren Erwartungen zurück. Klopp könnte früh bereits in Entscheidungen über mögliche Trainerentlassungen eingebunden werden.

Unter der Anzeige geht's weiter

Darüber wollte der Head of Global Soccer jedoch nicht reden, obwohl er zugab, dass Arbeit auf ihn warte. Dennoch sei Geduld das Gebot der Stunde: „Man kann keine Dinge über Nacht verändern.“

Die Vision sei jedoch klar: „Meine Teams haben immer Mut und der unbedingte Wille ausgezeichnet. Das möchte ich am liebsten auch den RB-Teams einpflanzen.“ Ganz so einseitig sei sein Konzept allerdings auch nicht, wie Klopp schmunzelnd anfügte: „Menschen haben mich tausendmal an der Seitenlinie durchdrehen - und mich manchmal beruhigen – sehen. Aber abseits des Spielgeschehens habe ich mich schon immer für Infrastruktur, Vereinskultur und andere Themen interessiert. Die Aufgaben, die mich nun erwarten, sind mir nicht fremd.“

RB-Traineramt keine Option

Eine klare Zielvorgabe wolle Klopp allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben: „Wir wollen die beste Version unserer selbst sein.“ Zudem solle der Fokus nicht zu sehr auf seiner Person liegen, verriet er den mehr als 200 akkreditierten Journalisten im Hangar. „Ich sehe mich vor allem als Ratgeber. Ich will Mehrwert liefern, aber ich will nicht stören.“ Dazu bekräftigte Klopp noch einmal: „Ich kann versichern, dass ich keinen Trainer eines RB-Klubs ersetzen werde.“

Unter der Anzeige geht's weiter
Unter der Anzeige geht's weiter
In die Zwischenablage kopiert