Real Madrid - Bayern München: Die Spieler in der Einzelkritik

Es war ein seltsames Spiel im Estadio Santiago Bernabéu. Der FC Bayern hatte fast 70 Prozent Ballbesitz und bestimmte über die gesamten 90 Minuten das Spiel. So richtig gefährlich wurde der Titelverteidiger aber erst gegen Ende und verlor so nicht einmal sonderlich unverdient mit 0:1. Real schaffte es, die Bestia Negra zu zähmen und war vor allem nach Kontern gefährlich. FussballTransfers hat bei allen Akteuren genau hingeschaut.

von Remo Schatz
5 min.
Real Madrid CF @Maxppp

Real Madrid

Iker Casillas: Auch wenn die Bayern das Spiel komplett an sich rissen, hatte Casillas kaum etwas zu tun. Bei den gefährlichen Schüssen des Titelverteidigers hatte immer ein Abwehrspieler einen Fuß dazwischen und blockte den Ball ab. In der 84. Minute reagierte der Spanier gegen Götze gedankenschnell und hielt die Null fest. Note: 2,5

Daniel Carvajal: Im Abwehrverbund wirkte der frühere Leverkusener am unsichersten. Mit Ribéry und dem extrem offensiven Alaba bekam es der 22-jährige Spanier aber gleich mit zwei spielstarken Gegnern zu tun. In der zweiten Hälfte hatte er das Duo besser im Griff, auch wenn dies der blassen Vorstellung von Ribéry geschuldet war. Note: 3

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Pepe: Für seine Verhältnisse agierte Pepe überraschend emotionslos und ruhig. Seinem Abwehrspiel schadete dies nicht. Der Portugiese offenbarte im Kopfballspiel nur selten Schwächen. Note: 2

Sergio Ramos: Auch Ramos nahm sich zurück und ließ seine teilweise unbeherrschte Art in der Kabine. Wohl auch, da der Spanier mit der Hypothek von zwei gelben Karten ins Spiel ging und bei einer dritten im Rückspiel zuschauen müsste. Die Verteidigungsleistung war tadellos. Note: 2

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Fábio Coentrao: Der Portugiese sprang für seinen Landsmann Ronaldo in die Bresche, der durch seine Verletzung gehemmt spielte. Coentrao agierte dadurch bei Ballbesitz Real sehr offensiv. Die Hereingabe zum 1:0 durch Benzema war punktgenau und die entscheidende Szene des Spiels. Note: 2

Xabi Alonso: Die Aufgabe des Spaniers war, die Angriffe der Bayern durch die Mitte zu verhindern. Das machte er gut und verhinderte ein ums andere Mal gefährliche Situationen. In der Nachspielzeit rettete der Routinier fair gegen Müller. Den Spielaufbau überließ er seinem Nebenmann Modric. Note: 2,5

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Luka Modric: Der kroatische Superstar machte das Spiel im Real-Mittelfeld und verteilte bei den gefährlichen Kontern zielsicher und unheimlich abgeklärt die Bälle. Note: 2,5

Ángel di María: Wenn es gefährlich wurde, ging es über rechts. Dementsprechend wenig hatte di María mit dem Spiel zu tun. In der 41. Minute rutschte eine lange Hereingabe bis auf seine Seite durch. Der Argentinier vergab die Chance aber fahrlässig. Note: 3,5

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Isco: Die spanische Offensiv-Hoffnung war nahezu unsichtbar, fand in der Offensive kaum statt und zog sich eher ins Mittelfeld zurück. Ein echter Bale-Ersatz war Isco wie erwartet nicht. Note: 4

Cristiano Ronaldo: Dem besten Fußballer der Welt merkte man an, dass er angeschlagen in die Partie ging. Beim Tor war Ronaldo allerdings der Ausgangspunkt. In der 26. Minute hatte Ronaldo nach dem Tor die größte Chance der ersten Hälfte, setzte den Ball aber über das Tor. Viel übermenschliches war vom Portugiesen nicht zu erwarten. Der Superstar gefiel aber mit seiner mannschaftsdienlichen Spielweise in der Defensive. Note: 3

Karim Benzema: Der Stürmer machte das, was er machen musste. In der 19. Minute war das Tor nach der traumhaften Hereingabe von Coentrao nur noch Formsache. In der 26. Minute glänzte der Franzose aber auch als Vorlagengeber. Die Hereingabe konnte Ronaldo aber nicht verwerten. Note: 2,5

ab 73. Raphaël Varane: Der französische Jungspund ersetzte den verletzten Pepe und stand solide neben dem erfahrenen Ramos.

ab 73. Gareth Bale: Der eine angeschlagene Superstar ersetzt den anderen. Für Ronaldo gekommen setzte Ancelotti auf die Sprintstärke seines 91-Millionen-Manns. Viel kam allerdings nicht mehr von Bale.

ab 81. Asier Illarramendi: Keine Bewertung




FC Bayern München

Manuel Neuer: Der beste Torhüter der Welt hatte kaum etwas zu tun und mimte fast den Libero. In der 19. Minute musste er dennoch hinter sich greifen, konnte am Tor aber nichts machen. Note: 2,5

Rafinha: Die Bayern traten mit ihrer gewohnt offensiven Taktik auf und dominierten das Spiel in der gegnerischen Hälfte. Dementsprechend offensiv agierte auch der brasilianische Außenverteidiger und rückte oft weit in die Mitte ein. Die Ausrichtung wurde dem Brasilianer aber beim 1:0 zum Verhängnis, als er nicht gut aussah. Note: 3

Jérôme Boateng: Real zog sich weit zurück und dementsprechend wenig hatten die beiden Innenverteidiger zu tun. Bei den gefährlichen Kontern der ‚Königlichen‘ agierte Boateng wie auch Dante aber teilweise überfordert. Vor allem beim 1:0 trifft den Nationalspieler zumindest eine Teilschuld. Note: 3,5

Dante: Gleiches wie für Boateng gilt auch für Dante. Kaum etwas zu tun aber in den entscheidenden Momenten oft einen Schritt zu langsam. Note: 3

David Alaba: Der Österreicher spielte wie auch sein Pendant Rafinha gewohnt offensiv. Wenn Ribéry in die Mitte zog, übernahm Alaba fast die Rolle des Linksaußen. Note: 2,5

Philipp Lahm: Der Kapitän baute das Spiel auf und übernahm den Part vor der Abwehr. In der Defensive war Lahm kaum bis gar nicht gefordert. Im Vergleich zu seinen Kollegen Schweinsteiger und Kroos stach die Leistung des 30-Jährigen deutlich hervor. Note: 2

Arjen Robben: Wie auch gegen Manchester United war Robben der gefährlichste Münchener. Letztendlich konnte der Niederländer das Tor von Casillas aber nicht gefährden. Wenn es allerdings mal brenzlich wurde, war immer der Nationalspieler beteiligt. Note: 2

Toni Kroos: Der Nationalspieler nahm die linke Mittelfeldposition ein. Je länger das Spiel dauerte, desto unsichtbarer wurde der 24-Jährige. So spielbestimmend Kroos im Hinspiel gegen Manchester United war, so uninspiriert war sein Auftritt gegen Real. Note: 4

Bastian Schweinsteiger: Im Mittelfeld rochierte Schweinsteiger mit Lahm und übernahm abwechselnd den defensiveren oder offensiveren Part. Für den Spielaufbau tat Schweinsteiger allerdings kaum etwas und blieb weit hinter der Leistung von Kapitän Lahm zurück. Note: 4

Franck Ribéry: Der französische Superstar brauchte seine Zeit, um ins Spiel zu finden. In der Anfangsphase wusste er lediglich mit millimetergenauen Flankenwechseln zu überzeugen. Mit fortlaufender Spieldauer steigerte sich der 31-Jährige, blieb aber dennoch blass. Wie der gesamte Bayern-Angriff wurde auch Ribéry nie wirklich gefährlich. Note: 3,5

Mario Mandzukic: Kroatiens Fußballer des Jahres war bei Pepe und Ramos gut aufgehoben und in der Luft nur bei Eckbällen gefährlich. In der zweiten Hälfte war Mandzukic überhaupt nicht mehr zu sehen. Note: 4

ab 66. Javi Martínez: Der Spanier kam für Rafinha und ersetzte Lahm auf der Sechs, der auf seine angestammte rechte Abwehrseite rückte. Impulse konnte der Spanier allerdings nicht mehr setzen. Note: 3,5.

ab 72. Mario Götze: Ribéry raus und Götze rein. Am Spiel änderte sich aber nichts. Götze übernahm nahtlos die Rolle des Franzosen und konnte keine Akzente setzen. Bis zur 84. Minute, als Götze das Tor machen muss.

ab 74. Thomas Müller: Mit dem 24-Jährigen kam nochmal Leben ins Spiel. Müller hatte in der 81. Minute die erste Chance der zweiten Hälfte, als er von rechts in die Mitte zog und abschloss. In der Nachspielzeit hätte er das so wichtige Auswärtstor erzielen können, wurde aber entscheidend von Alonso gestört.

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