Premier League

Transferzeugnis: Die Flop-Elf der Premier League Neuzugänge

In der Premier League flossen im vergangenen Sommer wieder einmal viele Millionen für neue Spieler. Einige von ihnen überzeugten, andere weniger. FussballTransfers stellt in einer Serie die besten und die schlechtesten Neuzugänge des Jahres vor. Heute die Flop-Elf aus dem englischen Oberhaus.

von Kevin Niekamp
5 min.
Manchester United FC @Maxppp

Insgesamt haben die Klubs der Premier League über 1,2 Milliarden Euro in neues Personal investiert. Das macht im Schnitt gut 60 Millionen Euro pro Team. Mit 195 Millionen Euro steht Manchester United, was die reinen Ausgaben betrifft, an der Spitze. Allerdings zahlte von den neuen ‚Red Devils‘-Stars keiner die Investitionen zurück, wie die Flop-Elf belegt.

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Tor

Michael Vorm (5,7 Mio./Swansea City zu Tottenham Hotspur): Vom Stammkeeper bei Swansea zum Ersatzkeeper bei Tottenham. Vorm hat diesen Schritt selbst gewählt und war sich bewusst, dass er weniger Einsätze bekommen wird. Am Ende waren es gerade einmal 14 in vier Wettbewerben. Dabei kassierte er 15 Gegentore. In der Premier League spielte er ganze vier Mal und kassierte fünf Treffer. Ob er sich eine solche Saison im besten Torhüteralter von 31 Jahren noch einmal antut, scheint fraglich.

Verteidigung

Bacary Sagna (ablösefrei/FC Arsenal zu Manchester City): Der Franzose wagte nach sieben Jahren bei den ‚Gunners‘ und als unumstrittener Stammspieler den Sprung nach Manchester. Dass sein Transfer aufgrund der Vorgeschichte mit Samir Nasris Wechsel zu City bei den Fans nicht gut ankam, war klar. Wirklich zufriedenstellend war die darauffolgende Saison für den 32-Jährigen in keinem Fall. Ganze neun Mal stand er in der Premier League auf dem Rasen. Nach nur einer Saison darf er wieder gehen.

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Calum Chambers (20 Mio./FC Southampton zum FC Arsenal): Auf der Rechtsverteidiger-Position stellte sich der FC Arsenal nach dem Abgang von Bacary Sagna und der Ausleihe von Carl Jenkinson neu auf. Für Mathieu Debuchy und Calum Chambers wurden 35 Millionen Euro ausgegebenen, am Ende spielte der Mann aus der eigenen Jugend: Héctor Bellerín. Während Debuchy aufgrund zahlreicher Verletzungen wenig für seine geringe Spielzeit konnte, fand sich Chambers immer öfter auf der Bank wieder. Auch als Innenverteidiger konnte er nicht überzeugen. Bislang hat er die Ablöse nicht gerechtfertigt.

Rio Ferdinand (ablösefrei/ Manchester United zu den Queens Park Rangers): Zwölf Jahre stand Rio Ferdinand für Manchester United auf dem Rasen und wurde zu einer Klublegende. Mit 35 Jahren war er Louis van Gaal im vergangenen Sommer zu alt. Ein Wechsel in die MLS stand im Raum, Ferdinand entschied sich für ein weiteres Jahr in der Premier League. Letztlich kamen elf Spiele und der Abstieg als Tabellenletzter herum. Mittlerweile hat er seine Karriere beendet, das letzte Kapitel hätte er sicherlich schöner gestalten können.

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Luke Shaw (40 Mio./FC Southampton zu Manchester United): Neben Chambers ein weiterer Spieler, der für viel Geld vom FC Southampton weggekauft wurde. Die Ablöse von 40 Millionen Euro verursachte so manches Kopfschütteln, mit Leistungen dagegen anzuspielen schaffte der erst 19-Jährige nicht. Aufgrund vieler Verletzungen und unterschiedlicher Systeme van Gaals kam Shaw nie so richtig in Tritt.

Mittelfeld

Saphir Taïder (Leihe/Inter Mailand zum FC Southampton): Nach dem großen Ausverkauf musste beim FC Southampton Ersatz her. Taïder war keiner. Der Mittelfeldspieler wurde Anfang August ausgeliehen und durfte schon Ende des gleichen Monats wieder zurück. Grund waren die unterschiedlichen Erwartungen im sportlichen Bereich. „Ich konnte ihm keine Spielzeit garantieren. Jeder Spieler muss sich empfehlen, es gibt viel Konkurrenz hier. Wenn sie das nicht annehmen, wird es schwierig“, so Trainer Ronald Koeman.

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Hatem Ben Arfa (Leihe/ Newcastle United zu Hull City): „Ich glaube nach wie vor, dass ich eines Tages der beste Spieler der Welt sein werde.“ Eine Aussage, die Ben Arfa seit Jahren verfolgt. In der abgelaufenen Saison war er von diesem Ziel so weit entfernt wie lange nicht mehr. Bei Newcastle nicht mehr gebraucht war es auch bei Hull nach einem halben Jahr mit nur acht Einsätzen vorbei. Für Nizza durfte er in der Rückrunde nicht auflaufen, weil er in der Saison schon für zwei Klubs auf dem platz gestanden hatte. Es kann nur bergauf gehen.

Ángel di María (75 Mio./Real Madrid zu Manchester United): Es war eine neue Rekordsumme, die der englische Rekordmeister auf den Tisch legte. Zwölf Vorlagen und vier Treffer beschreiben eigentlich eine solide Saison, jedoch gemessen an 75 Millionen Euro Ablöse. Im Old Trafford erwartet man aufgrund der Fähigkeiten mehr. Dass der Argentinier dennoch kicken kann, beweist das Interesse von PSG, Bayern und Barcelona.

Joe Cole (ablösefrei/West Ham zu Aston Villa): Nur zwölf Millionen Euro gab Aston Villa im Sommer aus. Verhältnismäßig sehr wenig in der Premier League. Vom Namen her war Joe Cole der Königstransfer. An seine großen Tage konnte er jedoch auch in Birmingham nicht anknüpfen. Der 33-Jährige erzielte nur ein Tor und lieferte eine Vorlage. Das Ganze in elf Spielen, von denen er keins über die volle Distanz absolvierte.

Angriff

Mario Balotelli (20 Mio./AC Mailand zum FC Liverpool): Die Lücke, die Luis Suárez hinterließ, sollten Raheem Sterling, Daniel Sturridge und Balotelli gemeinsam füllen. Der direkte Nachfolger aus Italien musste oft als Sündenbock herhalten und traf in der Liga nur ein einziges Mal. Dass dann auch noch Sturridge ausfiel, machte die Saison für die ‚Reds‘ nicht besser. Statt der Vizemeisterschaft wie im Vorjahr reichte es nur für ein Platz in der Europa League.

Radamel Falcao (7.5 Mio Leihgebühr/AS Monaco zu Manchester United): Zwischen 2009 und 2013 zählte Falcao in seiner Zeit bei Porto und Atlético Madrid zu den besten Mittelstürmern der Welt. Nach seinem Kreuzbandriss war er bei United nur noch ein Schatten seiner selbst. Vier Tore, oft nur Ersatz und von der englischen Presse verhöhnt. Die Kaufoption wurde nicht gezogen. José Mourinho will den Stürmer zur neuen Saison ausleihen: „Es schmerzt mich, wenn die Leute in England glauben, dass Falcao der Typ ist, den sie bei Manchester sahen.“ Es war nicht der Falcao von 2009 bis 2013.

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