Christian Heidel ist ein Freund der Leiharbeit. Doch wie geht es weiter mit den geliehenen und verliehenen Profis? Die Absichten sind höchst unterschiedlich. FT verschafft einen Überblick.
Geliehen
Marko Pjaca (22/ausgeliehen von Juventus Turin): In seinen ersten Partien aus der kalten Hose hat Pjaca mehrfach angedeutet, was in ihm steckt. Das Problem aus Schalker Sicht: Die Leihe ist nur bis Saisonende terminiert und beinhaltet keine Kaufoption. Dennoch bestand Heidel bei der Bekanntgabe darauf, dass die Zusammenarbeit unter Umständen länger andauern könnte. Denkbar ist eine Verlängerung der Leihe, mehr allerdings nicht.
Abdul Rahman Baba (23/ausgeliehen vom FC Chelsea): Noch müssen sich die Schalker Fans etwas gedulden, ehe sie Baba zum ersten Mal seit seiner Rückkehr in Aktion sehen können. Im Gegensatz zu Pjaca wird der Linksverteidiger sicher noch in der kommenden Saison für Königsblau auflaufen. Im Anschluss ist sein Vertrag bei Chelsea noch ein Jahr gültig. Nicht ausgeschlossen, dass sich die Blues zu einem machbaren Preis verkaufsbereit zeigen werden – zumal der Klub mit Marcos Alonso und Neuzugang Emerson Palmieri schon über zwei Spieler für hinten links verfügt.
Verliehen
Benedikt Höwedes (29/verliehen an Juventus Turin): Aufgrund von Verletzungen hat der Weltmeister erst ein Spiel für seinen neuen Arbeitgeber bestritten. Auf die für die verpflichtende Kaufoption notwendigen 25 Partien kann der Innenverteidiger schon gar nicht mehr kommen. Höwedes selbst hofft auf einen Fortgang der Zusammenarbeit und auch Juve wäre eigentlich nicht abgeneigt. Eine Rückkehr nach Schalke scheint unter Trainer Domenico Tedesco fast undenkbar.
Johannes Geis (24/verliehen an FC Sevilla): Am sommerlichen Deadline Day wurde Geis kurzerhand an die Andalusier inklusive Kaufoption verliehen. Die Zeit dort verläuft für den Regisseur seitdem sehr wechselhaft. Wochen auf der Bank halten sich mit guten und schlechten Auftritten die Waage. Eine Tendenz, ob Sevilla vom Passus Gebrauch machen wird, ist momentan nicht erkennbar. Tedesco plant eigentlich nicht mit dem passstarken Rechtsfuß.
Fabian Reese (20/verliehen an Greuther Fürth): Aufgrund mangelnder Spielpraxis in der Hinrunde soll Reese in der zweiten Saisonhälfte beim Zweitligisten kräftig Minuten sammeln. Und der Auftakt war verheißungsvoll: Drei Partien bestritt der dynamische Rechtsfuß über die volle Distanz. Tedesco ist generell ein Befürworter des Eigengewächses. Ob es dauerhaft dazu reicht, Stammspieler bei S04 zu werden, wird sich zeigen. Defizite in der Ballverarbeitung muss Reese noch ausmerzen.
Donis Avdijaj (21/verliehen an Roda Kerkrade): Nach FT-Informationen hat sich Roda keine Kaufoption sichern können. Dennoch ist sehr fraglich, ob Avdijaj eine Zukunft auf Schalke hat. Zu weit bleibt der Hochbegabte seit Jahren hinter den Erwartungen zurück. Vertraglich ist er noch bis 2019 an seinen Jugendklub gebunden. Im Sommer könnte er endgültig eine neue Herausforderung suchen.
Coke (30/verliehen an UD Levante): Die Leihe nach Spanien wurde nur pro forma abgeschlossen. Für den loyalen Rechtsverteidiger gibt es keinen Weg mehr zurück. Seine Wohnung auf Schalke hat Coke bereits gekündigt, seine Zukunft liegt im spanischen Fußball.
Haji Wright (19/verliehen an SV Sandhausen): Nach gutem Auftakt beim SVS tritt Wright seit dem Winter auf der Stelle. Die erwünschte Spielpraxis erhält der körperlich starke Angreifer momentan nicht. So wird es ab Sommer schwierig, sich im Bundesligakader der Knappen zu behaupten. Eine weitere Leihe ist keine abwegige Option.
Luke Hemmerich (20/verliehen an den VfL Bochum): Für den Außenbahnspieler gilt Ähnliches wie für Wright. Teileinsätze in Bochum sind nicht das, was sich Schalke von der Leihe erhofft hatte. Sein Vertrag auf Schalke läuft noch bis 2020. Im Sommer wird neu entschieden, wie es mit dem Eigengewächs weitergeht.
Weitere Infos