FT-Kurve Bundesliga

Köln: Starkes Cestic-Debüt richtungsweisend?

Sava-Arangel Cestic feierte beim gestrigen 2:1-Auswärtssieg gegen Borussia Dortmund ein Traum-Debüt bei den Profis. Das Eigengewächs ist ein neuerliches Beispiel für die hervorragende Jugendarbeit des 1. FC Köln und macht Hoffnung auf eine rosigere Zukunft am Geißbockheim.

von Jakob Strauß
3 min.
Sava Cestic (r.) im Zweikampf mit Erling Haaland @Maxppp

Nach 18 sieglosen Spielen sorgte der 1. FC Köln für die große Überraschung am neunten Bundesliga-Spieltag. Beim 2:1-Auswärtssieg gegen Borussia Dortmund zeigten die zuletzt desolaten Geißböcke eine bärenstarke Leistung und nahmen die drei Punkte vom haushohen Favoriten zurück mit ins Rheinland. Neben Doppel-Torschütze Ellyes Skhiri stach einer besonders auf dem Platz heraus: Sava-Arangel Cestic.

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Cestic‘ starkes Debüt

Das 19-jährige Eigengewächs feierte sein Debüt für die FC-Profis am gestrigen Spieltag. Mit Erling Haaland hatte der Innenverteidiger einen der weltweit formstärksten Stürmer als Gegenspieler. Doch Cestic meisterte die schwierige Aufgabe bravourös. Mit starken Tacklings, aggressivem Verteidigen und ruhigem Aufbauspiel sorgte der 1,92-Meter-Mann für die zuletzt so schmerzlich vermisste defensive Stabilität der Kölner.

Insgesamt brachte Cestic 75 Prozent seiner Zuspiele an den Mann und entschied nahezu alle seiner Luftzweikämpfe für sich. Die starke Leistung brachte ihm in seinem Debüt eine Nominierung zum Spieler des Spiels ein – neben Timo Horn und Skhiri. Cestic ist ein Beispiel für die herausragende Jugendarbeit des FC.

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Cestic begehrt

Wie FT im September berichtete, hatten andere Klubs Cestic bereits vor seinem Debüt auf dem Zettel. Neben ADO Den Haag zeigten die Bundesligisten Schalke 04 sowie Union Berlin Interesse am serbischen U18-Nationalspieler.

In Anbetracht der finanziell angespannten Situation ist es umso wichtiger für die Kölner, Jugendspieler heranzuführen, weiterzuentwickeln und anschließend mit Mehrwert zu verkaufen. Ein neuerlicher Fall wie bei Mittelfeld-Juwel Florian Wirtz, der im Janaur 2020 für nur 200.000 Euro zu Bayer Leverkusen wechselte, sollte unter allen Umständen vermieden werden. Mit der Berücksichtigung von Cestic ist ein erster Schritt getan.

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FC-Talentschmiede

Zuletzt kürte eine Studie des Webportals ‚BettingOdds.com‘ die Nachwuchsabteilung des FC zur Besten Deutschlands. Mit Timo Horn, Noah Katterbach, Jan Thielmann, Ismail Jakobs, Ron Robert Zieler, Christian Clemens, Salih Özcan, Tim Lemperle und nun auch Cestic stehen zurzeit ligaweit die meisten Eigengewächse (neun) bei den Kölner Profis unter Vertrag.

Mit Katterbach und Wirtz wurden zudem zuletzt zwei Gewinner der Fritz Walter-Gold-Medaille im U19- und U17-Jahrgang beim FC ausgebildet. Sowohl die U19 als auch die U17 zählen seit Jahren zu den erfolgreichsten Jugend-Mannschaften in Deutschland. Beide holten in der vergangenen Spielzeit die westdeutsche Meisterschaft.

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Talenteförderung ein Muss

Trainer Markus Gisdol hatte nach seiner Amtsübernahme im November des vergangenen Jahres den fast schon sicher geglaubten Abstieg verhindert und das Ruder rechtzeitig herumgerissen. Vor der Corona-Pandemie gewann der FC acht von zehn Spielen, arbeitete sich vom letzten Platz ins Mittelfeld der Tabelle hoch. Gisdol setzte auf die Jugend, schenkte Spielern wie Jakobs, Thielmann und Katterbach das Vertrauen.

Nach saisonübergreifend 18 sieglosen Spielen war der Übungsleiter jedoch von seinem Kurs abgewichen – Katterbach saß wie Thielmann zumeist auf der Bank, lediglich Jakobs durfte noch regelmäßig von Beginn an ran.

Zudem verpasste es der 51-Jährige, weitere Talente in die Mannschaft zu integrieren – und das trotz des sehr schwachen Saisonstarts. Spieler wie Marvin Obuz, Jens Castrop oder auch Lemperle zählen zu den größten U19-Talenten in Deutschland, bekamen bisher jedoch keine Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Das gelungene Debüt von Cestic könnte nun ein neuerlicher Denkanstoß gewesen sein, künftig wieder verstärkt auf das eigene Tafelsilber zu setzen.

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