Lange Zeit musste sich Malick Thiaw beim AC Mailand mit einer Zuschauerrolle zufriedengeben. Doch der ehemalige Schalker wird zunehmend wichtiger für die Rossoneri und überzeugt Fans sowie Presse gleichermaßen.
Sieben Millionen Euro hat sich der AC Mailand dem Vernehmen nach die Dienste von Malick Thiaw (21) kosten lassen. Nach Startschwierigkeiten hat der junge Innenverteidiger zuletzt zwei Spiele über die vollen 90 Minuten für die Rossoneri bestritten. Unter anderem die gestrige Champions League-Achtelfinal-Partie gegen Tottenham Hotspur.
„Von sowas träumt man als kleines Kind“, schwärmte der 21-Jährige gegenüber ‚Prime Video‘ nach seinem Königsklassen-Debüt, das die Mailänder mit 1:0 gewannen. Mit Blick auf seine Leistung urteilte der Ex-Schalker: „Ich denke, ich habe es locker genommen, habe mich auf das Spiel und meine Stärken konzentriert. Ich denke, das ist mir ganz gut gelungen.“
Man of the Match
Eine Untertreibung: Im Anschluss an die Partie wurde der deutsche U21-Nationalspieler von den Anhängern des Serie A-Klubs zum Man of the Match gewählt. Der ehemalige Bundeliga-Profi überzeugte aber keinesfalls nur den eigenen Anhang, sondern auch die italienische Presse. Der ‚Corriere dello Sport‘ ist beispielsweise ebenfalls voll des Lobes für den gebürtigen Düsseldorfer: „Thiaw ist der Star.“
Der Abend startete bereits relativ früh vielversprechend für den 1,94 Meter großen Abwehrhünen. In der sechsten Minute schickte Thiaw Teamkollege Theo Hernández mit einem lagen Ball auf die Reise, dessen Abschluss zunächst von Tottenham-Keeper Fraser Forster nach vorne abgewehrt wurde. Brahim Diaz köpfte den schlecht verteidigten Schuss daraufhin zur Führung ein. Kurz vor Ende der Begegnung, in der 79. Minute, setzte Thiaw seinerseits einen Kopfball knapp neben das Tor und verpasste somit das 2:0.
Auch defensiv wusste der Deutsche mit finnischen Wurzeln zu überzeugen, nahm Dejan Kulusevski weitestgehend aus dem Spiel und behauptete sich zudem gegen Harry Kane. „Kane ist ein großartiger Spieler, aber im Spiel denkt man nur ans Spielen. Ich habe versucht, bestimmte Situationen zu meinem Vorteil auszunutzen“, kommentierte Thiaw die Duelle gegen den Sturmtank nach der Partie.
Hilfe von Maldini
Dass es derzeit für den Rechtsfuß läuft, liegt auch Paolo Maldini (Technischer Direktor bei Mailand), über den Thiaw sagt: „Ich denke, dass Maldini einer der größten Verteidiger aller Zeiten ist. Ich bin froh, jeden Tag mit ihm zu sprechen und dass er mir Ratschläge geben kann.“ Mittlerweile habe er sich auch in der Modestadt eingelebt: „Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich eingelebt und den italienischen Fußball verstanden habe, aber jetzt geht es mir gut.“
Wettbewerbsübergreifend stand der Sommer-Neuzugang der Rossoneri für seinen neuen Klub bislang erst siebenmal auf dem Rasen. Mit Blick auf die starke Leistung gegen Tottenham darf davon ausgegangen werden, dass zeitnah weitere Einsätze und Minuten folgen werden. Und eins steht fest: Sollte Thiaw weiterhin so stark spielen, werden die Italiener noch viel Freude an dem Defensivspezialisten haben.
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