Transferzeugnis Real Madrid: Königsdeal Mbappé reicht nicht

Endrick – Note 2,5

Wieder einmal haben sich die Madrilenen die Dienste eines Wunderkindes gesichert. Für nicht weniger als 47,5 Millionen Euro eisten die Spanier Sturm-Juwel Endrick aus seiner brasilianischen Heimat los. Trotz seines jungen Alters schlug der Teenager mit reichlich Erfahrung – 82 Pflichtspielen für Palmeiras sowie bis dato neun Länderspielen für die Seleção – im Santiago Bernabéu auf.

Im Starensemble von Carlo Ancelotti ist es für Endrick selbstredend schwierig, schon jetzt regelmäßig zum Zug zu kommen. Dafür wurde der 18-Jährige auch nicht geholt, er soll peu à peu an das Niveau des 14-fachen Champions League-Siegers herangeführt werden. Doch auch in seinen wenigen 107 Einsatzminuten für Real ließ der abschlussstarke Linksfuß seine Qualitäten durchblicken. Geht die steile Entwicklung des Angreifers weiter, darf man sich auf einen neuen Superstar freuen.

Kylian Mbappé – Note 3

Den hat Real mit der Verpflichtung von Kylian Mbappé an Bord geholt, dessen Wechsel von Paris St. Germain zu Real Madrid auf dem Papier den fulminantesten Transfer des zurückliegenden Sommers darstellte. Doch durch die bisher mauen Darbietungen des französischen Ausnahmekönners in Kombination mit dem satten Handgeld, das sich auf mindestens 150 Millionen Euro belaufen soll, wirkt der vermeintliche Coup eher wie eine Enttäuschung.

Zwar gelangen Mbappé in wettbewerbsübergreifend elf Partien sieben Tore – davon drei Elfmeter – sowie eine Vorlage. Doch in das Spiel der Galaktischen ist der 25-jährige Angreifer bisher kaum bis gar nicht eingebunden und wirkt eher wie ein Fremdkörper. Selbstredend sollte man dem Weltmeister von 2018 noch ein wenig Eingewöhnungszeit geben, dennoch wird neben den Performances auch die Körpersprache des Superstars kritisiert.

Keine Defensivspieler – Note 6

Zwei vielversprechende Angreifer holte das spanische Schwergewicht an Bord, versäumte es allerdings, für die Defensivabteilung nachzurüsten. Eine Entscheidung, die die Verantwortlichen inzwischen sicherlich bedauern. Denn die Madrilenen werden insbesondere in der Abwehr von häufigen Ausfällen geplagt, mit Dani Carvajal (32) kommt ein weiterer Langzeitverletzter hinzu.

Wenig verwunderlich eruieren die Klubbosse Verstärkungen für das Wintertransferfenster. Angesichts des vollen Terminkalenders und des auf Kante genähten Kaders laufen die Galaktischen Gefahr, dass im Saisonendspurt die Puste ausgeht, sollte man das Team in der Breite nicht entlasten.

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