Vinicius Junior ist Reals gefeierter Mann nach dem Spektakelspiel gegen Borussia Dortmund. Großen Respekt erwarb sich derweil auch der VfB Stuttgart in Turin. Pressestimmen zu den deutschen Champions League-Partien am gestrigen Abend.
Und dann kam Vinicius
„Monumentaler Kampf im Santiago Bernabéu“, betitelte die spanische Fachzeitung ‚Sport‘ einen in der Halbzeitpause veröffentlichten Bericht, der dem bis dahin starken Champions League-Auftritt von Borussia Dortmund bei Real Madrid und dem Pfeifkonzert der madrilenischen Fans gewidmet war. Nur eine Momentaufnahme. 45 Spielminuten und fünf Real-Tore später übertrafen sich die spanischen Medien darin, den in der zweiten Hälfte überragenden Hattrickschützen Vinicius Junior zu vergöttern. „Vinicius ist Gold“, huldigt etwa die ‚Marca‘ dem „besten Fußballer der Welt“.
Eine treffende Einschätzung von Vinis Wahnsinnsleistung beim 5:2 gegen den BVB gab Real-Legende und -Vorstandsboss Emilio Butragueño zum Besten: „Er erinnerte mich an Pelé.“ Und Trainer Carlo Ancelotti stellte nach Spielende fest: „Es kommt selten vor, dass ein Spieler so eine zweite Halbzeit spielt.“ Man mag von Vinicius halten, was man will – der brasilianische Ausnahmekönner steht bekanntlich nicht nur mit Toren und Dribblings in den Schlagzeilen, sondern immer wieder auch mit Provokationen und Mätzchen auf dem Spielfeld. Mit Blick auf diese und andere überragende Auftritte ist es allerdings keine große Überraschung, dass er als Sieger des diesjährigen Ballon d’Or schon feststehen soll.
Stuttgart entzaubert Juve
Bitteres Lehrgeld zahlten die Dortmunder in der zweiten Halbzeit gegen die Königlichen. Das haben nicht wenige auch dem VfB Stuttgart vor der Partie gegen die abgezockte Truppe von Juventus Turin prophezeit. Aber von wegen: Die Gäste aus Schwaben waren den Bianconeri spielerisch klar überlegen – einzig ein Tor wollte lange nicht fallen. Als Enzo Millots Elfmeter vom starken Juve-Keeper Mattia Perin pariert wurde, schien es, als würde sich der VfB einmal mehr nicht für eine starke Perfomance belohnen können. Aber auch in dieser Hinsicht belehrten die Stuttgarter die Beobachter eines Besseren. Durch den späten Treffer von El Bilal Touré zum 1:0-Endstand erwarb sich der Bundesligist noch größere Anerkennung als er sich bis dahin schon verdient hatte.
Die Juve-nahe ‚Tuttosport‘ nennt den Ausgang „Ohrfeige“ für die Norditaliener. Bezeichnend, dass mit Perin der Schlussmann der Gastgeber von UEFA und Presse als bester Spieler des Spiels bestimmt wurde. „Sie haben es von der ersten Minute an verdient, sie waren besser als wir“, zollte Turin-Trainer Thiago Motta, der die erste Niederlage seiner noch jungen Amtszeit verkraften musste, nach Spielende den gebührenden Respekt. Die ‚Gazzetta dello Sport‘ urteilt: „Stuttgart dominiert ein furchtbares Juve.“ Sebastian Hoeneß und seine Spieler haben nach der 0:4-Packung beim FC Bayern die richtige Reaktion gezeigt.