Von A bis Z: Die größten Transfer-Flops der Bundesliga (3)
Einen Transfer zu tätigen ist nicht schwer, einen Volltreffer zu landen dagegen sehr. Diese Erfahrung hat auch so mancher Bundesliga-Manager in der jüngeren Vergangenheit machen müssen. FussballTransfers stellt die unrentabelsten Neuzugänge von A-Z vor.
Spieler am Rande der Invalidität, Torjäger ohne Torriecher und Akteure, die gar nicht nach Deutschland wechseln wollten – die Bundesligisten lagen bei so manchem Transfer richtig daneben. Heute die Buchstaben E und F.
E wie Orlando Engelaar: Zusammen mit Jefferson Farfán zählte Engelaar im Jahr 2008 zu den Königstransfers des FC Schalke 04. Farfán kostete zehn Millionen Euro, Engelaar war den Gelsenkirchenern etwas mehr als die Hälfte wert. Doch im Gegensatz zu Farfán erfüllte der damals 28 Jahre alte niederländische Nationalspieler die in ihn gesetzten Hoffnungen zu keiner Zeit. Der 1,96 Meter-Hüne sollte im defensiven Mittelfeld die Lücke schließen, die Fabian Ernst mit seinem Wechsel zu Beşiktaş Istanbul riss. Doch in 25 Saisonspielen fiel der Linksfuß neben zwei Platzverweisen vor allem durch seine behäbige und schwerfällige Spielweise auf.
Die Bundesliga entpuppte sich für Engelaar als die falsche Entscheidung – und mindestens eine Nummer zu groß und zu schnell. Sowohl die Presse als auch die Fans der ‚Königsblauen‘ überschütteten den Fünf-Millionen-Fehleinkauf mit Hohn und Spott. Und auch Trainer Fred Rutten, mit dem er im Doppelpack von Twente zu Schalke gekommen war, fand bei den ‚Knappen‘ zu keinem Zeitpunkt sein Glück. Rutten wurde im März entlassen, Engelaar nahm nach der Saison den Hut. Beide heuerten im Anschluss bei der PSV Eindhoven an. Zurück in der Heimat fand Engelaar wieder zu seiner früheren Leistungsstärke. Heute spielt der 34-Jährige auf seine alten Tage in der australischen A-League und zählt bei Melbourne Heart FC zu den wichtigen Leistungsträgern.
F wie Havard Flo: Mit seinem Wechsel zum SV Werder Bremen begann der Abstieg in der Karriere von Flo. Dies lag allerdings weniger an den Hanseaten, sondern vielmehr an dem damals 26-jährigen Stürmer aus dem Norden Europas. Der Norweger kam 1996 für die Ablösesumme von zwei Millionen Euro und der Empfehlung nach Bremen, zuvor in zwei Spielzeiten 27 Tore für Aarhus GF erzielt zu haben. In der letzten Saison für Aarhus sicherte sich Flo gar den Titel des Torschützenkönigs. Nicht zuletzt aufgrund dieser Treffsicherheit gewann Aarhus den dänischen Pokal und landete in der Liga auf Platz zwei. Bis heute zählt Flo zu den besten Spielern, die je für Aarhus spielten.
Diese Tatsache wird in Bremen bis heute keinen trösten, denn was der 26-fache Nationalspieler bei Werder zustande brachte, war wenig bahnbrechend. In 55 Partien netzte Flo, der einen Vertrag bis 2000 unterschrieb, gerade einmal fünfmal. Eine für einen Mittelstürmer erbärmliche Quote. Lediglich in 17 Partien stand er über die vollen 90 Minuten auf dem Spielfeld. Zwei Jahre hielt die Liaison zwischen den ‚Grün-Weißen‘ und dem Skandinavier, ehe beide Parteien einen Schlussstrich zogen. Flo zog weiter auf die Insel zu den Wolverhampten Wanderers. An die Leistungen aus seiner Zeit bei Aarhus konnte er seitdem nicht mehr anknüpfen.
An der Weser erzählt man sich bis heute die Legende, dass Werder eigentlich Flos Cousin Tore André Flo verpflichten wollte. Über dessen Fähigkeiten auch international keine Zweifel bestanden, denn der Sturm-Hüne stand unter anderem bei den Glasgow Rangers und beim FC Chelsea seinen Mann. Heute ist Havard Flo übrigens Co-Trainer beim norwegischen Erstligisten Sogndal IL.
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