WM-Spezial – die Teams im FT-Check: Spanien

Zweimal Europameister, einmal Weltmeister: Nachdem man jahrzehntelang bei den großen Turnieren nur hinterherhinkte, hat Spanien seine Fans in den letzten Jahren mit Titeln verwöhnt. FussballTransfers blickt auf die Stars des Teams und beleuchtet die Chancen auf einen erneuten Titelgewinn der Selección.

von Alexander Moritz
5 min.
Spanien @Maxppp

Spanien steht in diesem Jahr vor einer Mammutaufgabe. Der Druck in der Heimat ist riesengroß, die Fans erwarten den erneuten Titelgewinn. Eine Enttäuschung ist damit schon fast vorprogrammiert, denn die Spanier haben in den vergangenen Jahren Fußball am Rande der Perfektion geboten. Diese Leistungen auch in Brasilien wieder abzurufen wird daher die größte Aufgabe für den spanischen Trainer Vicente del Bosque. Die Formschwankungen des FC Barcelona, der mit sieben Akteuren weiterhin das Korsett der ‚Furia Roja‘ stellt und in dieser Spielzeit seine Dominanz auch national eingebüßt hat, könnten ein Indiz dafür sein, dass auch die Spanier bei der Weltmeisterschaft größere Probleme bekommen könnten als zuletzt.

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Die Spanier agieren in der Regel in einem offensiv ausgerichteten 4-5-1-System, das auf ein ausgeprägtes Kurzpassspiel und Ballbesitz ausgerichtet ist. Für sein Tiki Taka hat sich Coach del Bosque wieder die feinsten Fußballer zusammengesucht, die die iberische Halbinsel zu bieten hat. Dabei setzt der 63-Jährige auf Kontinuität. Im vorläufigen 30-Mann-Kader finden sich 18 Spieler wieder, die bereits 2010 im Aufgebot standen. Neu dabei sind unter anderem Ersatztorwart David de Gea, der 2010 verletzte Santi Cazorla und der Ex-Leverkusener Daniel Carvajal, der bei Real Madrid nach seiner Rückkehr einen Raketenstart hingelegt hat und sogar ein Kandidat für die Startformation ist. Nicht dabei ist dagegen Alvaro Arbeloa, der zuvor bei allen drei Titelgewinnen als rechter Verteidiger gesetzt war und dem von Carvajal bereits im Verein der Rang abgelaufen wurde.

Drei Titel zwischen 2008 und 2012: Die Spanier waren in den vergangenen Jahren sowohl in Europa als auch interkontinental das Maß aller Dinge. Und auch bei dieser Weltmeisterschaft ist wieder mit der Selección zu rechnen. Fest steht aber auch: In der Gruppe B wird die Elf von Vicente del Bosque gleich richtig gefordert. Im ersten Spiel kommt es zur Neuauflage des WM-Finals von 2010 gegen die Niederlande. Mit Chile mischt daneben einer der Geheimfavoriten der diesjährigen Weltmeisterschaft mit. Von den Qualitäten der Südamerikaner konnte sich Spanien im September noch selbst überzeugen, in einem Freundschaftsspiel kam man nicht über ein 2:2 hinaus.

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Der Titelverteidiger wäre auf jeden Fall gut beraten, aus der stark besetzten Gruppe als Tabellenerster hervorzugehen, sonst droht bereits im Achtelfinale ein Duell mit Gastgeber Brasilien, gegen den es im Confed-Cup-Finale 2013 eine empfindliche 0:3-Schlappe setzte. Wird die ‚Selecao‘ vermieden, kann es für Spanien aber auch in diesem Jahr weit gehen.

Die Stars:

Xavi (34/FC Barcelona): Der Mittelfeld-Stratege, seit vielen Jahren Dreh- und Angelpunkt des spanischen Spiels, hat eine mittelprächtige Saison hinter sich. Seine mäßigen Leistungen trugen auch dazu bei, dass beim FC Barcelona in diesem Jahr etwas Sand ins Getriebe geraten war. In Topform kann Xavi der Mannschaft mit seiner Spielintelligenz aber immer noch seinen Stempel aufdrücken. Es ist daher kaum vorstellbar, dass der Stratege bei seinem vielleicht letzten großen Auftritt in der Nationalmannschaft von Trainer Vicente del Bosque nicht doch die Chefrolle im Mittelfeld zugesprochen bekommt.

Andrés Iniesta (30/FC Barcelona): Auch Andrés Iniesta hat schon bessere Spielzeiten gesehen als die aktuelle Saison. Dennoch ist auch er mit seiner Passsicherheit und seinem Blick für den freien Raum für das spanische Spiel letztlich unersetzlich. Der 1,70 Meter kleine Techniker, der im offensiven Mittelfeld variabel eingesetzt werden kann, kann Spiele im Alleingang entscheiden. Sein wichtigstes Tor erzielte bei der letzten WM, als er in der Verlängerung des Finals gegen die Niederlande das goldene Tor erzielte und die ‚Furia Roja‘ erstmals zum Weltmeister krönte.

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Diego Costa (25/Atlético Madrid): Der gebürtige Brasilianer debütierte noch vor rund einem Jahr in der Nationalmannschaft seines Heimatlandes, nach zwei Freundschaftsspielen gegen Italien und Russland und der ausbleibenden Einladung für ein Pflichtspiel entschied sich der Top-Torjäger von Atlético, dessen Stern in dieser Spielzeit erst so richtig aufging (27 Tore in 34 Partien), aber doch für die spanische Auswahl. Für die bestritt er bisher allerdings nur ein Testspiel – kurioserweise wieder gegen Italien. Nun will Costa auch bei der Weltmeisterschaft durchstarten. Die Chancen auf einem Stammplatz im Angriff der Selección stehen jedenfalls nicht schlecht. Mit David Villa und Fernando Torres haben Costas härteste Konkurrenten um den Platz in der Spitze eine durchwachsene Saison hinter sich.

Die mögliche Aufstellung

Spanien

Das vorläufige WM-Aufgebot

Tor: Iker Casillas (Real Madrid), Pepe Reina (SSC Neapel), David de Gea (Manchester United)

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Abwehr: Daniel Carvajal (Real Madrid), Sergio Ramos (Real Madrid), Gerard Piqué (FC Barcelona), Jordi Alba (FC Barcelona), César Azpilicueta (FC Chelsea), Juanfran (Atlético Madrid), Raúl Albiol (SSC Neapel), Alberto Moreno (FC Sevilla)

Mittelfeld: Sergio Busquets (FC Barcelona), Xavi (FC Barcelona), Andrés Iniesta (FC Barcelona), Cesc Fàbregas (FC Barcelona), Xabi Alonso (Real Madrid), Javi Martínez (FC Bayern München), Thiago (FC Bayern München), Ander Iturraspe (Athletic Bilbao), David Silva (Manchester City), Santi Cazorla (FC Arsenal), Koke (Atlético Madrid), Juan Mata (Manchester United), Jesús Navas (Manchester City)

Angriff: Diego Costa (Atlético Madrid), David Villa (Atlético Madrid), Álvaro Negredo (Manchester City), Pedro (FC Barcelona), Fernando Llorente (Juventus Turin), Fernando Torres (FC Chelsea)





*Gruppe A:

Gruppe B:

Gruppe C:

Gruppe D:

Gruppe E:

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