Nach Álvarez-Eklat: UEFA denkt an Regeländerung
Der zurückgenommene Elfmetertreffer von Julián Álvarez im gestrigen Champions League-Spiel zwischen Atlético Madrid und Real Madrid schlägt weiter hohe Wellen. Nun prüft die UEFA gemeinsam mit der FIFA und dem IFAB eine Anpassung des Reglements.

Am gestrigen Mittwochabend kam es im Riyadh Air Metropolitano zu einem Eklat. Die Champions League-Partie zwischen Atlético Madrid und Real Madrid ging ins Elfmeterschießen. Der Treffer von Julián Álvarez (25) wurde zurückgenommen, weil sich der argentinische Angreifer beim Ausführen des Strafstoßes leicht gegen den Standfuß schoss – Atleti schied in der Folge aus. Das Echo von Spielern, Trainern, Fans und Medien ist groß.
Nun reagiert die UEFA auf die Vorkommnisse. In einem offiziellen Statement heißt es, die Verantwortlichen der Rojiblancos hätten sich beim Dachverband des Champions League-Turniers zu den Gründen für die Aberkennung des Tores erkundigt. Zur Erklärung heißt es: „Obwohl nur minimal, berührte der Spieler den Ball mit dem Standfuß, bevor er ihn abfeuerte. […] Nach der geltenden Regel (Spielregeln, Regel 14.1) musste der VAR dem Schiedsrichter signalisieren, dass das Tor nicht anerkannt werden sollte.“
Damit Schiedsrichter in Zukunft vielleicht die Möglichkeit erhalten, anders zu urteilen, wird jetzt über eine Regeländerung nachgedacht. Hierzu hat die UEFA bereits Kontakt mit dem Weltverband FIFA und dem IFAB (International Football Association Board) aufgenommen. Dabei sei „zu klären, ob die Regel in Fällen überprüft werden sollte, in denen eine Doppelberührung eindeutig unbeabsichtigt ist.“
Nicht zum ersten Mal
Trainer Diego Simeone betonte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Ich habe noch nie gesehen, dass der VAR bei einem Elfmeterschießen eingesetzt wurde.“ Damit offenbarte Simeone lediglich, dass er sich nicht allzu intensiv mit dem deutschen Pokalwettbewerb beschäftigt. Denn hier griff die Regel bereits vor einiger Zeit.
Am 18. Januar 2022 trafen der Hamburger SV und der 1. FC Köln im DFB-Pokal aufeinander. Florian Kainz (32) trat damals als fünfter Schütze für die Geißböcke im Elfmeterschießen an und rutschte bei der Ausführung weg. Dabei schoss sich der Kölner selbst an, ähnlich wie Álvarez gestern. Auch hier griff der VAR ein, nahm das Tor zurück und entschied auf Sieg für den HSV.
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