Transfersperren-Prozess: Köln geht in die Gegenoffensive
Seit Monaten hängt die von der FIFA verhängte Transfersperre wie ein Damoklesschwert über dem 1. FC Köln. Das Verfahren bekommt nun eine ganz neue Wendung.
Im Prozess um die Anfang des Jahres gegen den 1. FC Köln verhängte Transfersperre könnte sich das Blatt zugunsten der Domstädter gewendet haben. Der Bundesligist hat nach eigenen Angaben gegen drei Vertreter der Gegnerpartei, dem slowenischen Erstligisten NK Olimpija Ljubljana, Strafanzeige wegen versuchten Betrugs erhoben.
Der Grund: In den Verhandlungen am Internationalen Sportgerichtshof CAS haben sich die von Olimpija als Zeugen benannten Klubvertreter „in Widersprüche verwickelt und in Teilen den von NK Olimpija Ljubljana schriftsätzlich vorgebrachten Tatsachenvortrag selbst widerlegt“. Mit diesem falschen Tatsachenvortrag als Grundlage sei den Slowenen eine „ungerechtfertigte Schadenersatzhöhe“ zugesprochen worden.
CAS-Urteil steht weiter aus
Die Geißböcke haben den Spieß nun umgedreht und Anzeige gegen Olimpijas drei Zeugen erstattet, ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wurde von der Staatsanwaltschaft bereits eingeleitet. Unklar ist noch, ob und inwieweit diese neue Wendung Einfluss auf das CAS-Urteil nimmt. Dieses wird im Dezember erwartet, ist aber nicht exakt terminiert.
Am Anfang der Geschichte steht der Wechsel von Nachwuchsstürmer Jaka Potocnik im Januar 2022. Der Spieler hatte seinem Arbeitgeber Olimpija fristlos gekündigt. Daraufhin klagten die Slowenen vor dem Schiedsgericht der FIFA. Dem Vorwurf, der FC habe Potocnik zum Vertragsbruch angestiftet, wurde stattgegeben und eine Transfersperre für zwei Transferperioden mitsamt Schadensersatzzahlung verhängt.
Nun gehen die Kölner vor dem CAS gegen das Urteil vor. Dass die Sperre im zurückliegenden Sommer erfolgreich ausgesetzt werden konnte, war nur ein erstes Etappenziel. Stand jetzt ist noch offen, ob der FC im Januar neue Spieler holen darf.
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