Der FC Barcelona ist mit Schaum vor dem Mund aus dem Clásico gegangen. Und auch bei Benfica liegen die Nerven blank. Deutlich fröhlicher ist die Stimmung in Mailand, zumindest im blauen Teil der Stadt. FT präsentiert die internationalen Schlagzeilen des Tages.

Barça will klagen
Der FC Barcelona fühlt sich betrogen – mal wieder. Nach der Roten Karte wegen einer Notbremse im Champions League-Viertelfinale gegen Paris St. Germain gab es auch im Clásico gegen Real Madrid einen großen Aufreger. Lamine Yamal drückte den Ball in der 28. Minute nach einer Ecke in Richtung Torlinie, Keeper Andriy Lunin wehrte ab. Die große Frage: War der Ball hinter der Linie oder nicht? Lange wurde diskutiert und studiert, denn in La Liga gibt es keine Torlinientechnik. Am Ende wurde der vermeintliche Treffer nicht gegeben. In Barcelona ist der Frust darüber und über die anschließende 2:3-Niederlage auch Tage später noch groß.
Vor allem Präsident Joan Laporta ist außer sich. So titelt die ‚Sport‘: „Laporta fordert Wiederholung des Clásico“. Der Barça-Boss hat sich in einem Interview über die VAR-Entscheidungen ausgelassen und angekündigt, dass man alles genau unter die Lupe nehmen werde. Sollten sich klare Fehlentscheidungen auftun, dann will Laporta eine Neuansetzung beantragen. „Laporta geht auf Attacke“, so die Schlagzeile auf dem Cover der ‚Mundo Deportivo‘. Da es jedoch keinen Beweis gibt, dass der Ball die Linie tatsächlich mit vollem Umfang überquert hatte, gibt es wohl auch keine Grundlage für einen solchen Antrag. In Madrid sieht man der Angelegenheit entsprechend gelassen. Und man freut sich über den Dreier im Duell mit dem ewigen Rivalen.
Inter feiert neuen Stern
Noch größer ist die Freude in Mailand – allerdings nur bei Inter. Die Nerazzurri haben sich ausgerechnet mit einem 2:1-Sieg im Derby gegen Milan vorzeitig zum Meister gekürt. Es ist der 20. Titel der Vereinsgeschichte und dafür gibt es den zweiten Stern auf dem Trikot. Für alle Inter-Fans eine besondere Genugtuung, denn der AC muss weiter bei 19 Scudettos verweilen und entsprechend auf den Stern warten. Eine Demütigung für die Rossoneri und ein gefundenes Fressen für die italienische Presse:
„Inter zu den Sternen“, titelt passenderweise die ‚Gazzetta dello Sport‘. Im ‚Corriere dello Sport‘ lautet die Schlagzeile „Interstellar“. „Wir sind in die Geschichte der Serie A eingegangen“, jubelte nach der Partie Lautaro Martínez. Dem ist heute nichts hinzuzufügen.
Stress bei Benfica
Im roten Teil von Lissabon hängt der Haussagen dagegen mächtig schief. Teile der Fans gehen hart mit den Benfica-Spielern und Trainer Roger Schmidt ins Gericht und dem Übungsleiter ist jetzt der Kragen geplatzt. Die ‚A Bola‘ titelt entsprechend: „Schluss!“ Denn dem deutschen Coach ist der Geduldsfaden gerissen: „Ich muss sagen, dass ich die Art und Weise, wie einige Fans kritisieren, nicht akzeptiere. Die Spieler haben das nicht verdient.“ Und weiter: „Natürlich müssen wir kritisch sein, aber die Art und Weise, wie einige Fans es tun, wie sie sich verhalten und wie laut sie sind, diese negativen Leute, das sind nicht alle, es ist ein Teil der Fans, aber sie sind immer die lautesten und bekommen die meiste Aufmerksamkeit. Das ist nicht gut für uns, es verringert unsere Chancen, Spiele zu gewinnen.“
Das Tischtuch scheint zerschnitten. Die ‚Record‘ spricht auf ihrem Cover von einer „Scheidung“. Man kann bei Benfica nur hoffen, dass nun alsbald die Versöhnung folgt und dass es keinen Rosenkrieg gibt.
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