Zoff zwischen den Besitzern: Verkauft Boehly seine Chelsea-Anteile?
Viel Geld und wenig Ertrag: Beim FC Chelsea läuft es seit Jahren anders, als es sich die Verantwortlichen erhofft haben. Das könnte große Konsequenzen haben.
Es ist lange her, dass der FC Chelsea für positive Schlagzeilen gesorgt hat. 2022 musste der Klub im Zuge des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs auf die Ukraine von Roman Abramovic zwangsverkauft werden, das Konsortium BlueCo übernahm. Es folgten absurde Transfers zu teils noch absurderen Ablösesummen, zwielichtige Geschäfte unter Partnervereinen und eine Kaderplanung, die eigentlich den Namen Kaderplanlosigkeit verdient hätte.
So weit, so bekannt – genauso wie die Tatsache, dass der sportliche Erfolg an der Stamford Bridge seit der BlueCo-Übernahme zu wünschen übrig lässt. Trotz Ausgaben von rund 277 Millionen Euro im Sommer 2023 konnte sich Chelsea beispielsweise nur für die Conference League qualifizieren.
Interner Zoff?
Der sportliche Misserfolg ist auch den Klubeigentümern nicht verborgen geblieben, die angesichts dessen offenbar anfangen, ihre Investitionen in den Verein zu hinterfragen. ‚Bloomberg‘ berichtet, dass das Verhältnis zwischen Mehrheitseigner Clearlake Capital um Behdad Eghbali, das über 60 Prozent des Vereins besitzt, und den restlichen Investoren um Todd Boehly abgekühlt ist.
Dem Bericht zufolge erwägen beide Shareholder-Gruppen, die Anteile der jeweils anderen Partei aufzukaufen, um zum alleinigen Klubbesitzer zu werden. ‚ESPN‘ und der englische ‚Daily Telegraph‘ reagierten umgehend auf den ‚Bloomberg‘-Report und berichten übereinstimmend, dass Clearlake Capital nicht bereit ist, seine Chelsea-Anteile zu verkaufen.
Das lässt zwei Szenarien übrig: Entweder nähern sich beide Shareholder-Gruppen wieder an und versuchen gemeinsam, den Klub in die Erfolgsspur zurückzuhieven. Oder aber Boehly, der in den vergangenen Jahren zum Gesicht von Chelseas Misserfolg stilisiert wurde, verkauft seine Anteile und verlässt somit den Verein. Wie sich das interne Gerangel entwickeln wird, ist zurzeit noch nicht abzusehen.
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