Verpokert: Die größten Verlierer des Sommers

von Lukas Weinstock
3 min.
Victor Osimhen (m.) hat sich den Transfer-Sommer anders vorgestellt @Maxppp

So einige Stars griffen auf dem Sommertransfermarkt kräftig ins Klo. FT wirft einen Blick auf jene Spieler, die sich ordentlich verzockt haben.

Victor Osimhen (Galatasaray)

Die Transfersaga des Victor Osimhen war zweifelsohne eine der spannendsten des diesjährigen Sommertransfermarkts. Lange liebäugelte der Topstürmer mit einem Wechsel zu Paris St. Germain, dem FC Chelsea oder Al Ahli. Wirklich konkret wurde es nur mit den Westlondonern und dem saudischen Erstligisten, der den 25-Jährigen bis kurz vor Transferschluss verpflichten wollte. Allerdings kam der Wechsel in eine andere europäische Top5-Liga oder zumindest hin zum großen Geld in Saudi-Arabien aufgrund zu hoher Forderungen des Nigerianers nicht zustande. Stattdessen muss sich Osimhen nun mit dem gleichen Salär wie bei Neapel abfinden und spielt in der Süper Lig für Leihverein Galatasaray. Die Istanbuler konnten aufgrund des in der Türkei länger geöffneten Transferfensters zu einem späteren Zeitpunkt noch zuschlagen. Lange wird Osimhen am Bosporus aber wohl nicht bleiben. Schon im Winter könnte dank einer Klausel der nächste Wechsel anstehen.

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David Datro Fofana (Göztepe)

Ähnliches widerfuhr David Datro Fofana. Auch der 21-Jährige, der leihweise bei Göztepe unter Vertrag steht, spielt in den kommenden Monaten in niedrigeren Sphären als erhofft. Der vielseitig einsetzbare Offensivspieler wechselte erst vergangene Woche vom FC Chelsea zum türkischen Erstligisten. Sowohl der Premier League-Vertreter als auch der Spieler selbst hatten den ganzen Sommer über auf einen Wechsel gepocht, wobei der Ivorer eigentlich andere Ziele im Sinn hatte, während die Blues sich bald wieder mit der Klubsuche für Fofana beschäftigen dürften. Denn Göztepe verfügt zwar über eine Kaufoption, diese liegt mit 24 Millionen Euro aber in unerreichbaren Höhen.

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Adrien Rabiot (Olympique Marseille):

Der 29-Jährige ging vereinslos in den Sommer. Bis Ende Juni stand Adrien Rabiot bei Juventus Turin unter Vertrag, entschied sich aber für eine neue Herausforderung. Viele Gerüchte tummelten sich daraufhin um den begehrten Mittelfeldmann, unter anderem zeigten Manchester United, Newcastle United und lose auch Real Madrid Interesse. Doch Rabiot zögerte eine Zusage immer weiter hinaus, sodass sich mehrere Klubs aus dem Poker verabschiedeten. Zudem mündete die lange Vereinslosigkeit in einer Nicht-Nominierung für die Nations League-Auftritte der Équipe Tricolore und harscher Kritik von Frankreich-Coach Didier Deschamps: „Was Adrien betrifft, ist das eine peinliche Situation.“ Mittlerweile hat sich Rabiot für einen neuen Arbeitgeber entschieden. Olympique Marseille erhielt den Zuschlag. Die Franzosen sind nicht international vertreten.

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Anthony Martial (AEK Athen)

Auch das ehemalige Supertalent Anthony Martial war in diesem Sommer ablösefrei auf dem Markt. Nach seinem neunjährigen Engagement beim englischen Rekordmeister Manchester United lief der Kontrakt des 28-Jährigen, der 2015 für 60 Millionen Euro von der AS Monaco zu den Red Devils gewechselt war, Ende Juni aus. Zahlreiche Klubs bekundeten Interesse am Stürmer, darunter nicht nur die zuletzt gehandelten OSC Lille, Flamengo und AEK Athen. Der griechische Hauptstadtklub erhielt letzten Endes den Zuschlag, hat aber bei weitem nicht die Kragenweite, die Martial eigentlich vorgeschwebt haben dürfte.

Memphis Depay (Corinthians São Paulo)

Ein weiterer großer Name, auf den dies zutrifft, ist Memphis Depay. Der 30-Jährige, der in seiner Karriere schon bei europäischen Spitzenvereinen wie Manchester United, dem FC Barcelona und zuletzt Atlético Madrid aktiv war, wird in der kommenden Saison für Corinthians São Paulo auflaufen. Und das, obwohl der Offensivspezialist unter anderem die Aufmerksamkeit des amtierenden italienischen Meisters Inter Mailand auf sich gezogen hatte. Ein Wechsel innerhalb Europas in eine andere Topliga wäre also durchaus möglich gewesen, hätte Depay seine Gehaltsforderungen gesenkt. Klassisch verpokert könnte man meinen, wird der niederländische Nationalspieler nun in der für ihn qualitativ nicht angemessenen Série A in Brasilien auflaufen.

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