Rückkehr zu alter Größe: ManUnited ruft „Projekt 150“ aus
Anfang des Jahres übernahm der britische Milliardär Sir Jim Ratcliffe große Anteile von Manchester United und kündigte an, den Klub wieder zu einer Topadresse des europäischen Fußballs zu machen. Intern wurde nun das „Projekt 150“ ausgerufen – dessen Zielsetzung ist überaus ambitioniert.
Seit mittlerweile elf Jahren wartet Manchester United auf einen Titel in der Premier League. Der Rekordmeister und Europapokalschreck früherer Jahrzehnte ist in den vergangenen Jahren zu einem englischen Mittelklasseklub verkommen. Das soll sich spätestens seit dem Einstieg des neuen Investors Sir Jim Ratcliffe im Februar ändern. Der Milliardär hat ehrgeizige Pläne und wenig Geduld.
Auf einer Mitarbeiterversammlung des Vereins im Old Trafford stellte nun der von Ratcliffe inthronisierte Vorstandsvorsitzende Omar Berrada das „Projekt 150“ vor, wie ‚The Athletic‘ berichtet. Dieses umfasst die „gemeinsamen Ziele von Sir Jim Ratcliffe und der Fußballhierarchie des Klubs“ und sieht vor, dass die Red Devils 2028 die Premier League gewinnen. Der Name des Unterfangens begründet sich mit dem 150-jährigen Vereinsjubiläum, das der Klub in vier Jahren begeht.
Keine falschen Erwartungen wecken
„Es ist kein Zehnjahresplan. Die Geduld der Fans würde bei einem Zehnjahresplan erschöpft sein. Aber es ist sicherlich ein Dreijahresplan, um dorthin zu gelangen. Es wäre nicht vernünftig zu glauben, dass wir nächstes Jahr so gut Fußball spielen werden wie Manchester City in der vergangenen Saison gegen Real Madrid gespielt hat. Und wenn wir bei den Menschen falsche Erwartungen wecken, werden sie enttäuscht sein. Das Wichtigste ist also unser Weg, damit die Menschen sehen können, dass wir Fortschritte machen“, so Berrada.
Der Weg zum Titel wirkt derzeit für United noch sehr weit. Das Team von Erik ten Hag steht nach fünf Spieltagen nur auf Rang elf der Tabelle, verlor sein letztes Heimspiel gegen den FC Liverpool chancenlos mit 0:3. Trotzdem hält die Vereinsführung weiter am Niederländer fest, stärkte ihm in dieser Saison bereits mehrfach demonstrativ den Rücken. Ten Hag selbst denkt ebenfalls langfristig und hat mit dem Triumph im FA Cup gegen Manchester City im Mai (2:1) Zeit gewonnen: „Wir arbeiten und machen Fortschritte. Wir müssen Spieler verpflichten, aber wir haben uns dafür entschieden, sehr junge Spieler zu verpflichten.“
Team schrittweise verstärken
Der 54-Jährige möchte schrittweise ein konkurrenzfähiges Team entwickeln und mahnt weiter zu Geduld: „Letztes Jahr haben wir Rasmus Höjlund geholt, dieses Jahr Joshua Zirkzee und Leny Yoro. Wir glauben an sie, an diesen Moment und auch an die Zukunft, und wir müssen sie aufbauen. Wir müssen mit der Mannschaft arbeiten, und das braucht Zeit. Ich bin auch ungeduldig und möchte direkt vorankommen, aber wir hatten auch in den letzten beiden Spielzeiten Erfolg und müssen hart arbeiten, um noch mehr Erfolg zu haben.“
Wichtig ist, dass nach vielen Fehleinkäufen in den vergangenen Jahren die Transfers der Red Devils wieder einschlagen. Höjlund (21) hat ein Jahr Anlaufzeit benötigt und lässt sein Talent nun immer wieder aufblitzen, der vielversprechende Youngster Yoro (18) kam verletzungsbedingt noch nicht zum Einsatz. Dafür deuten die drei Ex-Bayern Zirkzee (23), Matthjis de Ligt (25) und Noussair Mazraoui (26) bereits an, dass sie echte Verstärkungen sein können. Ein erster kleiner Schritt auf dem Weg zurück zu alter Stärke. „Das ultimative Ziel von Manchester United – und das wird es auch immer bleiben – ist es, in der Premier League und in der Champions League vorne mitzuspielen. Wir sind einer der größten Klubs der Welt“, stellt United-CEO Berrada klar.
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