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Barça: Wer hat Schuld am Messi-Abgang?

Mittlerweile ist der erste Sturm der Entrüstung über den Abschied von Lionel Messi bei den Fans des FC Barcelona vorüber. Die Frage nach der Schuld ist allerdings noch nicht geklärt.

von Dominik Schneider - Quelle: Marca | Tancredi Palmeri
2 min.

Für den FC Barcelona und Lionel Messi endet eine Ära. Der argentinische Weltstar wird höchstwahrscheinlich nie wieder das Trikot der Blaugrana in einem Pflichtspiel tragen. Nach ersten Erklärungsversuchen von Präsident Joan Laporta und einem emotionalen Abschied von Messi bleibt weiterhin die Frage offen, wer Schuld an der Situation hat.

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Lionel Messi

La Pulga ließ unter Tränen verlauten, dass er gerne in Barcelona geblieben wäre. „Mein Vertrag war komplett ausgehandelt. Ich wollte bleiben und als ich aus dem Urlaub zurückkam, sollte alles finalisiert werden“, sagte Messi mit zitternder Stimme. Für den frischgebackenen Copa America-Sieger steht der Grund für seinen Abgang fest: „Aufgrund der Liga-Regularien konnte es nicht umgesetzt werden.“

Messi war auch dazu bereit, auf die Hälfte seines Gehalts zu verzichten. Damit wäre er noch immer Spitzenverdiener in Klub und Liga gewesen. Mehr war dem Ballkünstler nicht möglich. Bezüge in Arbeitsverträgen dürfen nur um maximal 50 Prozent gekürzt werden. Somit waren Messi die Hände gebunden, auch wenn er bereit gewesen wäre, auf noch mehr Geld zu verzichten.

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Javier Tebas

La Liga-Präsident Javier Tebas muss derzeit als Sündenböck herhalten. Barça und Messi erklärten jeweils, dass die Regularien der Liga Schuld daran seien, dass der 34-Jährige künftig für einen anderen Verein auflaufen wird.

Ganz richtig ist das aber nicht, denn die Regeln sind zum einen nicht neu, zum anderen hat Tebas zuletzt noch versucht mit dem CVC-Geschäft 2,7 Milliarden einzunehmen und große Teile davon an die Vereine zu verteilen. Davon hätte auch Barcelona profitiert und Berichten zufolge die notwendigen Mittel bekommen, um Messi zu halten.

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Florentino Pérez

Schaut man auf den gescheiterten Verkauf der Ligen-Anteile, kommt man zwangsläufig auch auf den Erzrivalen Real Madrid. Wie die ‚Marca‘ berichtet, war es Florentino Pérez, der das Geschäft zum Scheitern brachte. Alle Klubs der Liga hätten zustimmen müssen – die Königlichen blockierten den Deal.

Jedoch legte auch Barça-Präsident Laporta sein Veto ein und schloss sich Pérez an. Beide sind noch immer starke Super League-Befürworter und hätten sich mit dem Geschäft selbst ein Bein gestellt.

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Joan Laporta

Laporta war stets darum bemüht, eine für die Fans verständliche Erklärung abzuliefern. Die Umstände waren Schuld, die Regeln der Liga – Dinge, die von Seiten Barcelonas nicht zu beeinflussen sind. Die Wahrheit ist aber, dass Laporta verpasste, den Messi-Vertrag rechtzeitig zu verlängern, als er noch gültig war.

Ein neuer Vertrag konnte nicht mehr registriert werden, weil Barcelona damit gegen die Auflagen der Liga verstoßen würde. Allerdings hätte man dies leicht umgehen können, wenn der alte Vertrag nicht ausgelaufen, sondern vor dem 30. Juli verlängert worden wäre, wie der Journalist Tancredi Pameri erklärt.

Bereits bestehende Vertragsverhältnisse, die verlängert werden, können demzufolge im Registrierungsprozess bei La Liga nicht abgelehnt werden, auch wenn die gesetzte Gehaltsgrenze überschritten wird.

Gleichzeitig hätte dies jedoch bei sämtlichen Neuverpflichtungen zu enormen Problemen geführt, da mit einem potenziellen Messi-Vertrag absolut kein Spielraum für neue Verträge dagewesen wäre. Eine Zwickmühle, die neben Laporta aber vor allem sein Vorgänger Josep Maria Bartomeu zu verantworten hat.

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