Alveros Alleinstellungsmerkmal: Werders eleganter Riese

von Tobias Feldhoff
2 min.
Skelly Alvero bei seiner Werder-Präsentation @Maxppp

Rein fußballerisch ist der Kader von Werder Bremen gut aufgestellt. In vielen Bereichen mangelt es aber an Physis. Bei der Behebung dieses Problems soll nun Skelly Alvero helfen. Robustheit ist aber bei weitem nicht seine einzige Qualität.

Zu „überschaubaren Konditionen“ kommt Skelly Alvero laut Clemens Fritz an die Weser. In Zahlen bedeutet dies 250.000 Euro Leihgebühr inklusive Kaufoption über rund fünf Millionen Euro. Im Erfolgsfall könnte zwar noch rund eine Million mehr hinzukommen, aber selbst dann fiele Alvero – sollte er denn sein Potenzial voll entfalten können – in die Kategorie Schnäppchen.

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Zu verdanken hat der SV Werder diese glücklichen Umstände der sportlichen Misere von Olympique Lyon. Auf Platz 16 liegend investierte der frühere Champions League-Dauergast im Januar mehr als 50 Millionen Euro in neues Personal. Es musste also Budget freigeschaufelt werden. Unter anderem durch den Abschied von Alvero, der erst im vergangenen Sommer mit großen Vorschusslorbeeren für vier Millionen Euro vom FC Sochaux gekommen war.

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Alvero bringt neue Qualitäten

Ins Team von Ole Werner soll Alvero nach angemessener Eingewöhnungsphase jene Attribute einbringen, die in dem durchaus spielstarken Kader nicht so häufig zu finden sind: Größe, Physis und Härte in der Arbeit gegen den Ball. Es wäre allerdings unzureichend, den Rechtsfuß auf diese eher destruktiven Tugenden zu beschränken. Alvero ist gemessen an seiner Größe sehr ballsicher, geht auch offensiv ins Dribbling und bringt sogar eine gewisse Eleganz mit.

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„Die anderen waren beeindruckt, als sie mich zum ersten Mal gesehen haben. So große Spieler sehen sie wohl nicht oft“, sagte Alvero bei seiner ersten Pressekonferenz mit einem Lächeln auf den Lippen. Klar ist aber auch: Es kommt nicht von ungefähr, dass der Mittelfeldspieler seit Lyons Trainerwechsel hin zu Pierre Sage Ende November so gar nicht mehr gefragt war.

Noch Entwicklungsbedarf

Für den Abstiegskampf befand Sage die Spielweise des 21-Jährigen als zu unausgereift. Und genau an dieser Stelle wird noch einiges an Arbeit auf Werner zukommen. Alveros fußballerische Wildheit, die sicherlich auch Vorteile birgt, muss in die richtigen Bahnen gelenkt werden.

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Und auch der Hang zu kleineren Undiszipliniertheiten gehört zur ganzen Wahrheit. Im November beispielsweise – also nur wenige Wochen nach seinem Lyon-Wechsel – strich ihn der damalige Trainer Fabio Grosso aus dem Kader, weil Alvero zu spät zu einer Taktiksitzung erschienen war.

Die Chancen, so viel ist sicher, sind für die Bremer bei diesem Deal weitaus größer als die Risiken. Ähnliches gilt im Übrigen auch für die beiden anderen Winterneuzugänge Julián Malatini (22) und Isak Hansen-Aaroen (19), allesamt Spieler mit großem Potenzial, die aber nur deshalb für Werder zu bekommen waren, weil noch eine ganze Menge Arbeit auf den Trainer wartet.

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