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Schalke 04: Zwölf Spieler vor ungewisser Zukunft

Schalke 04 hat in der Winterpause einiges aufzuarbeiten. Das gilt sowohl für Markus Weinzierl als auch für Christian Heidel. Gespräche mit gleich zwölf Spielern stehen an, deren Zukunft bei Königsblau ungewiss ist.

von Lukas Heimbach
4 min.
Christian Heidel: Im Angesicht der drohenden Arbeit @Maxppp

Nach zwischenzeitlichem Hoch und zwölf Spielen ohne Niederlage ist kurz vor Weihnachten schroffe Nüchternheit bei Schalke 04 eingekehrt. Nur ein Punkt sprang aus den vergangenen vier Bundesligaspielen heraus. Das 1:2 beim Hamburger SV sorgte endgültig dafür, dass Schalkes Gang in die Winterpause von Missstimmung begleitet wird. In den kommenden Wochen gilt es für Markus Weinzierl und Christian Heidel zu analysieren und aufzuarbeiten, warum man lediglich auf Platz elf überwintert.

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Darüber hinaus muss sich Königsblau im Winter intensiv mit zahlreichen Personalentscheidungen befassen. Sead Kolasinac etwa: Der Bosnier, dessen Kontrakt am Saisonende ausläuft, konnte sich mit starken Leistungen in der Hinrunde für ein neues Arbeitspapier empfehlen. S04 möchte verlängern. Nun liegt es an Kolasinac, an dem Klubs aus der Premier League ebenso wie der FC Bayern Interesse zeigen. „Mein Berater steht jetzt mit Sportvorstand Christian Heidel in Kontakt. Nähere Infos kann ich noch nicht verraten […] Ich möchte gerne bleiben. Schalke ist ein großer Verein. Ich kann mir schon vorstellen, weiter hier zu bleiben“, erklärte der 23-jährige Linksverteidiger zuletzt.

Baba liefert kaum Argumente

Ähnlich wie bei Kolasinac sieht die Situation von Eric Maxim Choupo-Moting aus. Auch mit dem Angreifer würde man gerne verlängern. Der Nationalspieler von Kamerun möchte aber auch andere Optionen prüfen. Eine heißt Stoke City, dessen Interesse Anfang Dezember bekannt wurde. Selbst ein Wintertransfer ist nicht komplett auszuschließen. Darauf deutet aktuell aber wenig hin.

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Gesprächsbedarf herrscht auch bei Kolasinacs Konkurrenten Abdul Rahman Baba. Der ghanaische Nationalspieler wechselte vor allem deshalb leihweise nach Schalke, um Spielpraxis zu erhalten. In der Bundesliga ist der 22-Jährige aber nur zweite Wahl hinter seinem bosnischen Kollegen. Eine Kaufoption besitzt Schalke nicht, weshalb derzeit wenig daraufhin deutet, dass Baba auch über die Saison hinaus ein Knappe bleibt. An der Stamford Bridge läuft sein Vertrag bis 2020.

Gespräche mit Kono anberaumt

Deutlich bessere Aussichten auf einen Verbleib in Gelsenkirchen hat Evgen Konoplyanka, der sich im Verlauf der Hinrunde deutlich steigerte. Für den Ukrainer besitzt Schalke eine Kaufoption über 14 Millionen Euro. Nach Informationen von FT würde S04 diese in der Winterpause gerne ziehen. Gespräche dahingehend sind geplant.

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Dritter im Bunde ist Nabil Bentaleb, der bis Sommer von Tottenham Hotspur an Schalke verliehen ist. Der algerische Nationalspieler baute leistungsmäßig seit seinem Nasenbeinbruch zwar ab – wie das gesamte Team – dennoch hat er beste Chancen, dass S04 die Kaufoption trotz stolzer 22 Millionen zieht.

Identische Situation bei Meyer und Goretzka

Unbedingt bleiben soll Leon Goretzka. Deshalb bastelt S04 daran, den 2018 auslaufenden Vertrag vorzeitig zu verlängern. Vor allem auch, um den hartnäckigen Werben der Konkurrenz vorzubeugen. Insbesondere Juventus Turin wird mit dem 21-jährigen Mittelfeldmotor in Verbindung gebracht. Sportdirektor Fabio Paratici habe sein Interesse auf Schalke bereits hinterlegt, berichteten italienische Medien jüngst. Goretzka überzeugt in dieser Saison. Vorstellbar ist aber, dass der Nationalspieler abwartet, ob sich S04 in der Rückrunde fangen kann. Verpasst man tatsächlich die Qualifikation für Europa, wäre Goretzkas berechtigen Ansprüchen kaum Genüge getan. Dennoch tendiere er aktuell dazu, bei Schalke zu bleiben, schreibt die ‚Sport Bild‘.

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In fast identischer Position befindet sich Max Meyer. Das Fachblatt berichtet, Manager Heidel habe Meyer-Berater Thorsten Weck bereits verdeutlicht, mit dem Eigengewächs langfristig zu verlängern. Allerdings bekundet Tottenham Hotspur erneut Interesse an Meyer. Schon im Sommer baggerten die Spurs am 21-Jährigen, boten 45 Millionen. Schalke blockte ab. „Es ist unsere Aufgabe, dass wir ständig darüber nachdenken, wie wir die Mannschaft weiterentwickeln können. Dazu zählt auch, die Spieler, die wir entwickelt haben, zu halten“, erklärte Weinzierl in der jüngeren Vergangenheit, beide gerne halten zu wollen.

Was wird aus Huntelaar?

Auch die Zukunft von Torjäger Klaas-Jan Huntelaar ist ungewiss, sein Vertrag läuft aus. Dieser verlängert sich automatisch, sollte der Niederländer mindestens die Hälfte aller Pflichtspiele in dieser Saison absolvieren. Derzeit steht er bei neun von 24. Das könnte Schalke sogar in die Karten spielen. Denn Huntelaar kassiert noch immer sieben Millionen Euro Gehalt, ist aber viel zu oft verletzt. Bekannt ist das Interesse von Ex-Klub Ajax Amsterdam, das sich zuletzt große Mühe gab, die Gerüchte über eine Rückkehr nicht abreißen zu lassen.

Offen ist zudem, wie lange Dennis Aogo noch Schalker bleibt. Auch sein Vertrag läuft aus. Unter Weinzierl kommt er nur selten zum Zug. In der Vergangenheit gab es immer wieder Gerüchte um seinen vorzeitigen Abschied aus Gelsenkirchen. Aogo selbst will davon aber nichts wissen. Sidney Sam soll sich im Winter endlich einen neuen Verein suchen. Der 28-Jährige spielt in den Plänen von Heidel und Weinzierl keinerlei Rolle mehr. Da die Suche aber erwartungsgemäß wenig erfolgsversprechend ist, muss S04 auch eine Auflösung des bis 2018 datierten Kontrakts in Betracht ziehen.

Unklar ist, wie Heidel mit Sascha Riether und Timon Wellenreuther plant. Die Verträge der beiden laufen aus. Torhüter Wellenreuther hat kaum eine Perspektive bei Königsblau, war zuletzt an RCD Mallorca verliehen. Auch ein Abschied in der Winterpause wäre keine große Überraschung. Riether spielt trotz seiner Variabilität unter Weinzierl kaum eine Rolle, auf sämtlichen Positionen hat er mehrere Konkurrenten vor sich. Dass der 33-Jährige auch kommende Saison noch auf Schalke spielt: unwahrscheinlich.

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