Aktualität abgekühlt FT-Kurve Bundesliga

Karius bei Union: Jetzt oder nie

Loris Karius war mit der klaren Absicht zu Union Berlin gewechselt, die Nummer eins zu sein. Bisher stand er jedoch in noch keinem Pflichtspiel auf dem Platz. Der Torhüter steht am Scheideweg.

von Tristan Bernert
2 min.
@Maxppp

„Ich freue mich auf meine neue Aufgabe in Berlin und bin glücklich, wieder in der Bundesliga spielen zu können“, erklärte Loris Karius im Rahmen seines Wechsels zu Union Berlin Ende September. Zwischen Erwartung und Wirklichkeit klafft seitdem eine tiefe Kluft.

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Karius stand bisher in keinem einzigen Pflichtspiel für die Köpenicker auf dem Platz. Deutlich zu wenig für die Leihgabe des FC Liverpool, die mit klaren Stammspieler-Ambitionen nach Berlin gewechselt war. Statt dem 27-Jährigen hütet Andreas Luthe das Tor. Und das seit dem ersten Spieltag.

Dass Karius‘ seinen routinierten Konkurrenten noch nicht verdrängen konnte, hat mehrere Gründe. Als er Ende September – die Saison war da bereits in vollem Gange – in Union aufschlug, wurde ihm Zeit zur Eingewöhnung zugestanden. Dann verletzte er sich am Fuß und fiel für mehrere Wochen aus. Nach seiner Rückkehr war Union im Formhoch – Trainer Urs Fischer hatte also keinen Grund, etwas zu verändern.

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Leihabbruch als Ausweg?

Für Karius und Liverpool ist es eine verfahrene Situation. Während der Torhüter sich eigentlich in seinem Heimatland für höhere Aufgaben empfehlen will, möchte Liverpool den Schlussmann für andere Klubs attraktiver machen, um eine Ablöse generieren zu können. Beides ist kaum möglich, wenn Karius nicht spielt. Die eigentlich bis zum Sommer datierte Leihe könnte so bereits im Winter abgebrochen werden. Es sei denn, an der der Situation des Torhüters ändert sich etwas.

Die Chancen dafür könnten aktuell besser stehen denn je. Am gestrigen Freitagabend verlor Union im Berlin-Derby mit 1:3 bei Hertha BSC. Nach der Niederlage war besonders Luthe im Fokus der Kritik. Beim zwischenzeitlichen 1:1 hatte der 33-Jährige einen Schuss von Matheus Cunha so unglücklich abgewehrt, dass die Parade zur Vorlage für Peter Pekarik wurde. Das 1:2 leitete er mit einem Fehlpass ein.

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Luthe patzt

Für Fischer wäre nun also der perfekte Zeitpunkt gekommen, einen Wechsel im Tor durchzuführen. Insofern er das überhaupt möchte. „Ich werde mir das Ganze noch einmal anschauen, um mich dann entsprechend äußern zu können. Denn ich denke, dass die Eindrücke im Spiel manchmal täuschen können“, ließ sich der Schweizer auf der Pressekonferenz nach der Partie nicht in die Karten blicken.

Auch Fischer wird wissen: Die Entscheidung, wer für Union in einer Woche gegen den FC Bayern (Samstag, 18:30 Uhr) das Tor hütet, wird richtungsweisend sein.

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Spielt Karius, hat er sein Ziel erreicht und könnte rund viereinhalb Jahre nach seinem letzten Spiel für Mainz 05 erneut in der Bundesliga auflaufen. Setzt Fischer weiter auf Luthe, könnte Karius zu der Erkenntnis kommen, dass er sich in Köpenick nicht mehr durchsetzen wird und einen Leihabbruch anstreben. Es gilt: Jetzt oder nie.

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