FT-Kurve Bundesliga

BVB: Diese drei Herausforderungen muss Kovac meistern

Am morgigen Samstag beginnt bei Borussia Dortmund eine neue Ära, gegen den VfB Stuttgart feiert Niko Kovac sein Trainerdebüt. Die Herausforderungen für den Disziplin-Fanatiker sind vielfältig.

von Remo Schatz
3 min.
Niko Kovac geht gut gelaunt in seine erste Partie als Cheftrainer von Borussia Dortmund @Maxppp

Selten wurde ein neuer Trainer bei Borussia Dortmund noch vor dem ersten Spiel mit so viel Argwohn betrachtet, von vielen Fans gar abgelehnt. Die sportliche Talfahrt, die laut Matthias Sammer „Nicht-Verfassung“ der Mannschaft und die schlechteste Hinrunde seit zehn Jahren haben Spuren bei der schwarz-gelben Anhängerschaft hinterlassen, die Nerven liegen blank.

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Die Entscheidung für Kovac war logischerweise nicht von langer Hand geplant. Lars Ricken und Co. hatten alles auf die Karte Nuri Sahin gesetzt. Nach dessen alternativloser Entlassung stand der BVB mit heruntergelassenen Hosen da, Kovac kristallisierte sich schnell als einzige echte Alternative heraus. Und schaut man sich die Hauptprobleme der Borussia an, könnte Kovac zumindest kurzfristig durchaus zur Erfolgsgeschichte werden.

Mentalität

Auch wenn Marco Reus („Ihr mit eurer Mentalitätsscheiße“) mittlerweile im Sunshine-State Kalifornien spielt, Mentalität ist nach vor das Unwort Nummer eins in Dortmund. Schaut man sich die BVB-Spiele genauer an – speziell das letzte Sahin-Spiel in Bologna (1:2) – wird deutlich, dass es vor allem an jener Mentalität innerhalb der Mannschaft fehlt. Mike Tullberg schaffte in Ansätzen den Turnaround, bei allen drei Spielen unter dem Interimstrainer war aber in der letzten halben Stunde ein deutlicher Leistungsabfall zu verzeichnen.

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Beim BVB geht keiner voran, das Selbstverständnis eines Champions League-Finalisten war in dieser Spielzeit so gut wie nie zu spüren. Sinnbildlich auch die Nicht-Leistung von Karim Adeyemi (23) gegen Heidenheim, als Tullberg den Einwechselspieler aufgrund seiner Laufleistung nach 42 Minuten wieder vom Feld nahm. Auch Adeyemi wird unter Kovac eine neue Chance erhalten, der neue Trainer „spüre, dass er motiviert ist. Er bekommt von mir das Vertrauen“.

Defensive Disziplin

Kovac steht wie kaum ein anderer aktiver Trainer für eine defensive Grundordnung und Disziplin. Kein Wunder, dass ausgerechnet Vorbild Felix Magath von der Dortmunder Trainerentscheidung begeistert war und sich beim Börsenklub auch prompt „finanziell engagiert“ hat. Laut Magath ist Kovac „wieder einer, der auch entscheiden will und der es vielleicht auch nicht jedem recht macht“. Was bei Magath die Medizinbälle waren, sind bei seiner jüngeren Trainer-Reinkarnation die Bleiwesten.

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Auch wenn Konditionselemente mitten in der Saison keine allzu große Rolle spielen dürften, wird der neue BVB-Trainer seine ersten sechs Trainingstage dafür genutzt haben, um die Mannschaft vor allem in der Defensive auf Linie zu bringen. Die Abwehr ist die größte Schwachstelle der Borussia, Ende November wurde das bislang letzte BVB-Spiel ohne Gegentor abgepfiffen. Der offensivstarke VfB Stuttgart ist da die willkommene Nagelprobe für das morgige Kovac-Debüt.

Neuzugänge integrieren

Lange Zeit sah es so aus, als würde der BVB komplett den Wintertransfermarkt verschlafen, die Querelen auf Management-Ebene lähmten die Transferbemühungen. Am Deadline Day wurden mit Daniel Svensson (22) und Carney Chukwuemeka (21) dann doch noch zwei sinnvolle Verstärkungen für die Rückrunde ausgeliehen. Kovacs Aufgabe beschränkt sich aber nicht nur auf der Integration der beiden Winter-Neuzugänge.

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Im Sommer landeten mit Yan Couto (22), Pascal Groß (33), Waldemar Anton (27), Serhou Guirassy (28) und Maximilian Beier (21) fünf Spieler mit teils riesigen Vorschusslorbeeren am Rheinlanddamm. Eingeschlagen ist aber eigentlich nur Guirassy, der aktuell mit neun Toren die Torjägerliste der Champions League anführt. Die anderen Neuzugänge suchen allesamt noch ihren Platz in Dortmund. Auch an deren Integration wird sich Kovac messen lassen.

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