Beim sonst für viel Glamour bekannten Paris St. Germain fiel die Verpflichtung von Willian Pacho eher in die Kategorie der unspektakulären Transfers. Der Ex-Frankfurter hat sich jedoch am Eiffelturm überraschend schnell zum womöglich wichtigsten Neueinkauf gemausert.
Am gestrigen Mittwochabend erlebte Willian Pacho den vorläufigen Höhepunkt seiner noch jungen Karriere. Rund zweieinhalb Jahre nach dem Wechsel des Ecuadorianers über den Atlantik zu Royal Antwerpen stand der 22-Jährige in seinem ersten Champions League-Spiel auf dem Platz. „Ich bin sehr glücklich“, sagte Pacho nach dem 1:0-Sieg von Paris St. Germain gegen den FC Girona, „heute ist ein sehr wichtiger Tag für mich, denn als ich klein war, habe ich davon geträumt, in der Champions League zu spielen. Ich erfülle mir einen Traum.“
Trotz all der Aufregung bleibt Pacho aber auf das Wesentliche fokussiert: „Was meinen Platz in der Mannschaft angeht, so tue ich, was von mir verlangt wird. Ich gebe alles für die Mannschaft.“ Und das tut der ehemalige Profi von Eintracht Frankfurt mit Bravour bei PSG.
Von der ‚L’Équipe‘ erhielt Pacho noch vor Torschütze Nuno Mendes die beste Note unter allen PSG-Akteuren. Mit seiner Zweikampfstärke und dem sicheren Aufbauspiel hat Pacho in Windeseile überzeugt. Ein Pflichtspiel hat der 40-Millionen-Neuzugang entgegen vieler Erwartungen noch nicht verpasst und stand in vier von fünf Partien in der Startelf.
„Er hat alle beeindruckt“
Matthieu Margueritte, Redakteur in der französischen FT-Partnerredaktion Foot Mercato, sagt über Pachos erste Wochen in Paris: „Sein Start war sehr gut bei PSG. In der Saisonvorbereitung hat Luis Enrique ihn im Spiel gegen Leipzig in die Startelf gestellt, seitdem ist er zusammen mit Marquinhos gesetzt. Er hat alle beeindruckt und Lucas Beraldo auf die Bank verdrängt.“ Dabei war Beraldo fast schon prädestiniert für die Rolle als langfristiger Marquinhos-Partner.
Schließlich kennt der 20-jährige Linksfuß die Aufgabe bereits von der brasilianischen Nationalmannschaft, wo das Duo im Juni erstmals für die Seleção gemeinsam auf dem Platz stand. Am gestrigen Abend schmorte der 20-Millionen-Wintereinkauf jedoch über 90 Minuten lang auf der Bank. Notfalls muss sich Beraldo damit arrangieren, öfter als Linksverteidiger zum Einsatz zu kommen. Denn der goldene Platz in der Mitte scheint derzeit Pacho zu gehören.
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