Anfragen & Gespräche: Der Stand bei U17-Shootingstar Yalcinkaya
Eindrucksvoll nutzt DFB-Juwel Bilal Yalcinkaya die U17-Weltmeisterschaft als Bühne. Es sind ganz wichtige Wochen für die Karriere des HSV-Youngsters.
Was eine Szene: Die zehnminütige Nachspielzeit ist schon abgelaufen, da kann Bilal Yalcinkaya alles klarmachen. Nach einem Freistoß der hochaufgerückten Spanier kommt der auch heute wieder auffällige Offensivspieler in der eigenen Hälfte an den Ball und sprintet über die freie Wiese Richtung Gegnertor. Keeper Raúl Jiménez kann den rechts vorbeiziehenden deutschen Shootingstar nur mit Trikotziehen stoppen. Rote Karte, Abpfiff, Jubel.
Die deutsche U17-Nationalmannschaft steht nach dem hart erkämpften 1:0 gegen Spanien im WM-Halbfinale. Zu verdanken hat sie das auch Yalcinkaya. Das Toptalent des Hamburger SV ist schon jetzt eines der Gesichter dieses Turniers. Joker-Tor gegen Neuseeland, Joker-Tor gegen die USA und ein zwar torloser, aber erneut starker Auftritt gegen Spanien nach früher Einwechslung für den verletzten Charles Herrmann.
La Liga-Vereine dran
Möglich, dass sich unter diesen Eindrücken in den nächsten Tagen noch weitere Interessenten aus dem Ausland melden werden. Den Bericht der ‚Hamburger Morgenpost‘ über Anfragen großer La Liga-Vereine kann FT bestätigen. Ein schönes Signal, aber für Yalcinkaya zählt dieser Tage nur die U17-WM. Gedanken über die Zukunft müssen aufgeschoben werden.
Nach dem Abenteuer in Indonesien wartet der Trainingsalltag beim HSV. Aus den Tropen zurück ins kühle Norddeutschland. Dort will sich Yalcinkaya für erste Zweitliga-Minuten empfehlen. Es wäre die nächste Treppenstufe seiner noch jungen Karriere. Allzu lange dürfte es nicht mehr dauern, bis er diese genommen hat. Gleichwohl liegt die Entscheidung am Ende bei Tim Walter.
HSV in guter Position
Wie viele Profi-Minuten Yalcinkaya mit Raute auf der Brust sammeln wird, hängt aber nur zum Teil am HSV-Cheftrainer. Die andere Frage ist, wie lange der 17-Jährige noch für die Rothosen auflaufen wird. Der aktuelle Vertrag läuft zum Saisonende aus. Geht es nach den Hamburgern, soll sich das zeitnah ändern. Und es besteht Hoffnung. „Wir liegen in guten Gesprächen mit dem HSV“, bestätigte Beraterin Dajanna Feimann auf FT-Nachfrage.
In Yalcinkayas Umfeld weiß man um den Wert des Heimatvereins. Man habe das Talent des feinen Technikers „früh erkannt und gefördert“, betont Yalcinkayas Vertreterin. Das wisse man zu schätzen. Klingt nicht so, als habe der Zweitliga-Zweite schlechte Karten im anstehenden Poker, so namhaft die nationale und internationale Konkurrenz auch sein mag.