FT-Kurve La Liga

Wettskandal in Sevilla | Vinis Wüstenwechsel nur „Frage der Zeit“

In Spanien bahnt sich ein Wettskandal an, in Saudi-Arabien ist man von einem Vinicius-Wechsel überzeugt. FT sondiert die Presse zur Wochenmitte.

von Luca Hansen
2 min.
PS mit Salas und Vini @Maxppp

Auf den Spuren von Hoyzer

Tipico, bwin, Winamax – das Geschäft mit den Sportwetten boomt, Anbieter gibt es wie Sand am Meer. Die Dimensionen der Wetten sind nahezu unendlich, auf Ergebnisse und Torschützen kann ebenso gewettet werden wie auf Trainerentlassungen oder die Anzahl der Karten. Dass einige Fußballer und Schiedsrichter, die ein Spiel nun mal maßgeblich beeinflussen können, hier das große und schnelle Geld wittern, liegt auf der Hand. Hierzulande kommt einem vor allem der Skandal um Schiedsrichter Robert Hoyzer in den Sinn, der Mitte der 2000er-Jahre bewusst Spiele verpfiffen hat. Nun zeigt ein Fall aus Spanien, dass Spielmanipulation auch im Jahr 2025 noch ein Thema ist.

Unter der Anzeige geht's weiter

Wie ‚El Confidencial‘ berichtet, wurde in diesem Zuge Kike Salas (22) vom FC Sevilla verhaftet. Der Abwehrspieler wird beschuldigt, sich bewusst Gelbe Karten eingehandelt zu haben, damit Freunde, die Wetten auf diese Ereignisse platziert hatten, Geld einstreichen konnten. Im Fokus stehen mehrere Partien aus der Schlussphase der Saison 2023/24, siebenmal wurde Salas in den letzten neun Spielen der besagten Saison verwarnt. Die La Liga hat beschlossen, als Privatankläger in dem Fall aufzutreten. Auch der FC Sevilla hat sich bereits geäußert. Die Andalusier unterstützen die Ermittlungen, verweisen aber gleichzeitig auf die Unschuldsvermutung. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Spieler zwischen sechs Monaten und drei Jahren Haft. Ob seine Karriere dies überleben würde, ist fraglich.

Große Töne in der Wüste

Dass der Grat zwischen großen Zielen und Größenwahnsinn in Saudi-Arabien besonders schmal ist, ist bekannt. In der Wüste scheut man sich nicht, viel Geld in die Hand zu nehmen, um derartige Ziele zur Realität zu machen. So wurden Superstars wie Cristiano Ronaldo und Neymar mit exorbitanten Summen ins Land gelockt, um die Aushängeschilder der Saudi Pro League zu werden. Auch die WM 2034 konnten sich die Saudis sichern. In der Sportwelt will man nicht nur endlich wahrgenommen werden und ein wichtiger Player sein, sondern gleich einer der Marktführer. Das Zuschauerinteresse bleibt allerdings trotz immenser Ausgaben bislang überschaubar. Dem entgegenwirken wollen die Saudis mit – wer hätte es gedacht? – weiteren Investitionen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Kommen soll unter anderem Vinicius Junior. Der Brasilianer, einer der unbestritten besten Spieler der Welt mit dem Hang zur Theatralik, steht aktuell bei Real Madrid unter Vertrag, einem, wenn nicht sogar dem größten Verein der Welt. Zudem steht der Linksaußen mit 24 Jahren in der Blüte seines Schaffens. Ob ein Wechsel in die Wüste den Showman sportlich voranbringen würde, ist dabei höchst zweifelhaft. Trotzdem tönt Omar Mugharbel, CEO der Saudi Pro League, in einem Interview mit der ‚Marca‘, dass ein Wechsel des Rechtsfußes bevorsteht: „Wir sind keine Träumer. Der Wechsel ist nur eine Frage der Zeit und der Verhandlungen.“ Zwar würde Vini sein ohnehin schon pralles Festgeldkonto mit einem Wechsel in den Wüstenstaat noch weiter füllen, der Preis ist mit dem Versinken in der sportlichen Bedeutungslosigkeit allerdings hoch.

Unter der Anzeige geht's weiter
Unter der Anzeige geht's weiter
In die Zwischenablage kopiert