Palhinha-Akte bei Bayern nicht geschlossen: „Man sieht sich zweimal“
João Palhinha hatte den Medizincheck am Deadline Day schon bestanden. Letztlich musste der Transfer dennoch abgeblasen werden. In vier Monaten könnte der FC Bayern einen erneuten Anlauf starten.
Die vergangenen Tage werden als einer der negativen Höhepunkte in die so glorreiche Geschichte des FC Bayern eingehen. Viele Fehleinschätzungen, aber auch ein gewisses Pech kumulierten letztlich im katastrophalen Deadline Day des deutschen Rekordmeisters, der kein gutes Licht auf die Entscheidungsträger an der Säbener Straße wirft.
Die Konsequenz: Thomas Tuchel wird einen auf Kante genähten Kader zumindest durch die Hinrunde navigieren müssen. Dies sei „sein Job“, ließ Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen am gestrigen Samstag bei ‚Sky‘ wissen. Tuchel müsse jetzt halt „ein bisschen kreativer sein“.
Tuchel bleibt diplomatisch
Und was sagt angesprochener Chefcoach, der seit Monaten gebetsmühlenartig versuchte, die Verpflichtung einer Holding Six ganz oben auf die To-Do-Liste des FC Bayern zu manövrieren? Die Personaldecke jedenfalls befindet Tuchel wenig überraschend als nicht dick genug. Der Kader sei „dünner als vorher. Es ist ein bisschen dünn, ein bisschen wenig. Wir werden unser Bestes tun und den Kader puschen.“
Dem Bayern-Trainer kommt dabei immerhin zugute, dass die Aufgaben bis zum Winter überschaubar kompliziert sein werden. Dann allerdings müssen die Bayern personell nachrüsten. Womöglich mit João Palhinha (28), der grundsätzlich immer noch sehr gerne nach München wechseln würde. „Schauen wir mal. Man sieht sich meistens zweimal im Leben“, macht Dreesen Hoffnung auf einen späteren Transfer.
Palhinha leidet
Palhinha selbst muss nun erst einmal aufgerichtet werden. Marco Silva, Trainer des FC Fulham, berichtet in englischen Medien von einem leidenden Spieler, der die volle Unterstützung seiner Teamkollegen benötigen wird, um alles Geschehene zu verarbeiten: „Es war zweifellos ein harter Tag für ihn, wahrscheinlich einer der härtesten Tage seines Lebens. Sie können sich vorstellen, welche Auswirkungen es auf einen Fußballspieler hat, wenn so etwas passiert. Er wird die Unterstützung aller brauchen, des Trainerstabs, der Fans und seiner Teamkollegen.“
In vier Monaten bietet sich allen Beteiligten die Chance, es besser zu machen. Dann nämlich öffnet der Wintertransfermarkt seine Pforten. Kommt Palhinha dann zum FC Bayern? Es dürfte vor allem daran liegen, dass Fulham bis dahin einen Ersatz gefunden hat.
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