Während Barça-Präsident Joan Laporta die geglückte Registrierung von Dani Olmo mit wilden Beleidigungen und Sachbeschädigung auf seine ganz eigene Weise feiert, muss Harry Maguire in den kommenden Wochen wohl mit dem Rad durch den Schneeregen von Manchester zum Training fahren. Die FT-Presseschau am Donnerstag.
Groteske Szenen in Saudi-Arabien
Nach einem wochenlangen Kampf ist es dem FC Barcelona am Ende doch geglückt: Der Nationale Sportrat der spanischen Regierung (CSD) stellte am gestrigen Mittwochabend vorläufige Registrierungen für Dani Olmo (26) und Pau Víctor (23) aus. Wer nach der umstrittenen Entscheidung des Gremiums demütige Freude des exzentrischen Barça-Präsidenten Joan Laporta erwartet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. ‚Esport 3‘ veröffentlichte Bilder des euphorischen Laporta von dem Moment, als er vor dem Supercopa-Duell mit Athletic Bilbao (2:0) im saudi-arabischen Dschidda die Nachricht erhielt. Der 62-Jährige machte die Klopp-Säge, zeigte mehrfach den Stinkefinger, fuchtelte wild mit den Armen und rief immer wieder *„Hu***söhne!“. Die spanische Presse geht davon aus, dass dies an die La Liga und den spanischen Fußballverband RFEF gerichtet war.
In der Loge begegnete Laporta wenig später RFEF-Vertretern, die er „kommen sah und sie fragte, wer sie seien, begleitet von weiteren Rufen und Beschimpfungen als ‚Schurken‘, zur Überraschung und Empörung der Anwesenden“, wie die ‚Marca‘ berichtet. Dabei trat der Barça-Boss mit Nachdruck einige Gegenstände quer durch die Loge, in der auch Gäste des Verbandes und der saudischen Regierung anwesend waren. Jon Uriarte, Präsident des Gegners Bilbao, bilanzierte angesprochen auf die Regierungsentscheidung und Laporta: „Wir sind am achten Tag des neuen Jahres und erleben bereits etwas Unglaubliches. Es gibt Situationen, die grotesk sind.“ Keine schlechte Zusammenfassung.
Auf Ronaldos Spuren
Harry Maguire wurde vom Verkehrsgericht in Manchester der Führerschein entzogen. „Der Abwehrspieler erhält Fahrverbot und eine Geldstrafe, nachdem der Star von Manchester United innerhalb von drei Tagen zweimal deutlich zu schnell unterwegs war“, berichtet die ‚Sun‘. Maguire muss in den nächsten 56 Tagen auf sein Auto verzichten und wurde mit einer Geldstrafe von knapp 1250 Euro belegt. Die beiden Vergehen datieren aus dem März des vergangenen Jahres. Der 31-Jährige wurde zunächst in seinem Heimatort Sheffield mit 110 statt der erlaubten 90 km/h geblitzt, drei Tage später in einem Tunnel unter den Start- und Landebahnen des Flughafens Manchester sogar mit 136 km/h in einer 80er-Zone. Dabei wandelte der Verteidiger auf den Spuren von Cristiano Ronaldo, der 2009 an gleicher Stelle mit überhöhter Geschwindigkeit einen Totalschaden an seinem Ferrari produziert hatte.
„Maguire war ausnahmsweise mal zu schnell unterwegs“, konstatiert die ‚Daily Mail‘, „im März wurde ihm ein Kurs zur Sensibilisierung für Geschwindigkeitsüberschreitungen angeboten, aber er konnte nicht teilnehmen, weil er sich im Ausland aufhielt, sodass sein Führerschein mit einem Vermerk versehen wurde.“ Aus diesem Grund bauten sich Maguires Punkte aus den Delikten und einem früheren Vergehen nicht ab, was nun nach einer Verhandlung zu einem vorübergehenden Fahrverbot führte. Der Premier League-Profi glänzte dabei durch Abwesenheit. Immerhin: Sein Anwalt bestand darauf, dass Maguire die Strafe innerhalb von 28 Tagen vollständig bezahlen könne: „Mein Mandant ist offensichtlich eine wohlhabende Person.“ Na dann…
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