In Manchester kassiert Rashford eine schallende Ohrfeige von Trainer Amorim, während in Spanien die Angst vor den Saudis wächst. FT mit der Presseschau zum Wochenstart.
Amorim verliert die Geduld
In den Augen vieler Fans ist Marcus Rashford ein unglaublich frustrierender Spieler. Auf eine Saison auf Top-Niveau folgt beim 27-Jährigen in erschreckender Regelmäßigkeit eine Spielzeit, in der Manchester United gefühlt mit zehn Mann spielt, wenn Rashford auf dem Platz steht. Umso größer war die Hoffnung bei den Anhängern der Red Devils, dass der neue Trainer Rúben Amorim den Briten, der zweifelsohne über hervorragende Anlagen verfügt, wieder in die Spur bringt. Doch auch der Portugiese verzweifelt an dem schussgewaltigen Rechtsfuß.
Unter dem Übungsleiter stand Rashford beim 1:0 Sieg am gestrigen Sonntag erneut nicht im Kader. Darauf angesprochen schoss Amorim scharf gegen das Eigengewächs: „Uns hat Geschwindigkeit gefehlt, um das Spiel zu ändern. Aber ich habe es lieber so. Ich würde eher Vital (Torwarttrainer Jorge Vital, 63) mitnehmen als einen Spieler, der nicht jeden Tag ans Maximum geht.“ Eine eindeutige Ansage in Richtung Rashford, der sich im Training offenbar hängen lässt. Aufgrund seiner Situation kokettiert der Rechtsfuß mit einem Abschied, Wunschziel soll der FC Barcelona sein, nachdem zwischenzeitlich auch Borussia Dortmund an ihm dran gewesen war. Ein Verbleib bei United ist ebenfalls noch nicht vom Tisch. Um dort auf Spielzeit zu kommen, müsste er allerdings seine Einstellung ändern.
Weintrauben statt Rosinen
In Saudi-Arabien sitzt das Geld locker. Ein Umstand, der insbesondere alternde Top-Stars wie Karim Benzema (37) oder Cristiano Ronaldo (39) in die Wüste gelockt hat. Mit den neuen Stars wollte man in Windeseile zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten der europäischen Top-Ligen aufsteigen. Ein Vorhaben, das bislang nicht von Erfolg gekrönt war. Denn während die Saudis große Ambitionen haben, sehen die Stars die Saudi Pro League eher als Karriere-Ausklang, bei dem man das eigene Festgeldkonto nochmal ordentlich auffüllen kann. Dies scheint nun auch auf der arabischen Halbinsel aufgefallen zu sein, schließlich bahnt sich im Wüstenstaat eine neue Transferstrategie an.
Junge Talente, denen eine große Zukunft prophezeit wurde, verschlug es nämlich bislang kaum Richtung Saudi-Arabien. Als Ausnahme ist lediglich Gabri Veiga (22) zu nennen, der für einen Wechsel zu Al Ahli mehrere Angebote von europäischen Spitzenvereinen ausschlug. Nun wirbt Al Ittihad hartnäckig um Unai Hernandez, der aktuell für die zweite Mannschaft des FC Barcelona spielt. Bis zu sechs Millionen Euro ist der Youngster den Saudis wert, der 20-Jährige hat bereits seine Zustimmung gegeben. In Spanien sorgt diese Konstellation für einen Schock. Die ‚Sport‘ malt sich eine düstere Zukunft aus: „Die Saudis blicken in Richtung La Masia; eine Warnung vor dem, was künftig passieren kann.“ Fakt ist, dass in der Wüste nicht so schnell aufgegeben wird. Um den eigenen Größenwahn weiter zu stützen, werden nun neue Wege eingeschlagen.
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