Verlängerungen & ein Verzweiflungsakt: Leipzigs Pläne für den Winter
Max Eberl ist der neue starke Mann bei RB Leipzig. In den kommenden Wochen stehen unterschiedlich komplizierte Verhandlungen für den Ex-Gladbacher auf dem Programm.
Anfang Dezember übernahm Max Eberl den Job als Sportchef bei RB Leipzig. In Sachen Personalplanung ist dies kein idealer Zeitpunkt, denn gewisse Themen sind schon sehr weit gediehen. „Manche Dinge waren schon weit fortgeschritten, als ich hier anfing“, erklärt Eberl im Interview mit dem kicker.
Unter anderem gilt dies für die Personalie Konrad Laimer (25). Den Mittelfeldspieler, dessen Vertrag im Sommer ausläuft und den es aller Voraussicht nach zum FC Bayern zieht, wird Eberl wohl nicht halten können. Er wisse, „dass die Chance, Konni zu einer Vertragsverlängerung zu bewegen, sehr gering ist.“ Dennoch werde er noch einmal alles versuchen: „Aber ich habe immer gekämpft und versucht, unmögliche Dinge möglich zu machen. Deshalb werden hierzu noch Gespräche stattfinden.“
Ähnliches gilt dem Vernehmen nach für Christopher Nkunku (25). Der aktuell verletzte Offensivstar wechselt im Sommer für 60 Millionen Euro zum FC Chelsea. Daran wird auch Eberl nichts mehr ändern können.
Gvardiol und Olmo fest eingeplant
Ganz anders ist die Lage bei Josko Gvardiol (20) und Dani Olmo (24). Beide Leistungsträger sind für die kommende Saison fest eingeplant, Olmo sogar für weitere Jahre. „Bei Dani habe ich die Gespräche über einen neuen Vertrag von Oliver Mintzlaff übernommen. Unser Wunsch nach einer Verlängerung ist sehr groß, die Gespräche sind weit fortgeschritten, da gab es bereits sehr klare Aussagen. Das versuche ich, jetzt zu vollenden“, so Eberl.
Mit WM-Star Gvardiol seien hingegen keine weiteren Gespräche geplant angesichts der Vertragsverlängerung im vergangenen Juni: „Josko hat eine fantastische WM gespielt, aber der Klub hatte mit der Vertragsverlängerung im Sommer schon einen tollen Job gemacht. Da sitzen wir komplett im Driver Seat und haben keine Ambitionen, ihn im Sommer abzugeben.“
Insgesamt, so Eberl, habe man in Leipzig keine Sorge, „dass uns der Kader um die Ohren fliegt“.
Schleichender Umbruch zeichnet sich ab
Auf mittelfristige Sicht wird jener Kader aber ein anderes Gesicht bekommen. Vor allem vergleichsweise ältere Stars wie Yussuf Poulsen (28), Marcel Halstenberg (31) und Kevin Kampl (32) stehen auf dem Prüfstand. Eberl sei sich bewusst, „dass die nächsten zwölf bis 18 Monate ambitioniert werden und der Kader ein neues Gesicht bekommen wird. Da geht es nicht nur um Leistungsträger, sondern auch um arrivierte Spieler, die den Verein in den letzten Jahren getragen haben. Da wird und muss man sich in Ruhe zusammensetzen.“
Ergänzt werden soll das Team zukünftig weiterhin in erster Linie mit jungen und ambitionierten Spielern, aber auch mit solchen, die die Mannschaft mit ihrer Erfahrungen tragen können. Einen Blick zu seinem alten Arbeitgeber Borussia Mönchengladbach schließt er dabei ausdrücklich nicht aus, so Eberl: „Da in Gladbach weiterhin ein sehr guter Job gemacht wird, schauen wir auch da hin. Ich bin keiner, der irgendwelche Versprechen gibt, die er später brechen muss.“
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