Mitgliederversammlung in Köln: Stunde der Wahrheit für Meier und Overath
Bei den Koelnern brennt der Baum. Seit Wochen kaempft der Verein gegen die Abwartsspirale. Michael Meier wird von den Fans fuer die Misere verantwortlich gemacht. Ob er nach der Hauptversammlung noch im Amt sein wird, muss sich zeigen.
Am heutigen Mittwochabend um 20 Uhr eröffnet der 1. FC Köln seine Mitgliederversammlung. Es ist nicht die erste in der Geschichte der ‚Geißböcke‘, die turbulente Stunden verspricht. Selten in seiner Amtszeit stand der Präsident Wolfgang Overath derart unter Druck wie im Augenblick.
Die Anhänger sind unzufrieden mit der sportlichen Entwicklung des Tabellenletzten, der am Wochenende eine bittere 0:4-Niederlage gegen den Erzrivalen Borussia Mönchengladbach einsteckte. Den Schuldigen für die Misere haben die Mitglieder schon lange ausgemacht: Manager Michael Meier, den Overath bis zuletzt schützte.
Seit sechs Jahren ist Wolfgang Overath Präsident des Traditionsklubs, ein Ohr für ‚Volkes Wille‘ bewies er häufiger. Bei seiner Übernahme feuerte er den damals ungeliebten Trainer Marcel Koller und installierte Huub Stevens als Nachfolger. Die Zustimmung der Anhänger war der Koryphäe sicher, die Euphorie entfacht. Möglicherweise geht der Präsident mit der Personalie Meier ähnlich um. Allerdings ist kein direkter Nachfolger in Sicht, Matthias Sammer ist nur ein loses Gerücht.
Zudem liegen die Probleme dieses Mal anders gelagert. Overath selbst steht in der Kritik. Der ehemalige Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma, der selbst als potenzieller Nachfolger gehandelt wurde, dies jedoch von sich wies, fordert öffentlich potenzielle Aspiranten zur Gegenkandidatur auf. Größen anderer Klubs, von Patrick Helmes bis Reiner Calmund und Franz Beckenbauer fordern den Weltmeister von 1974 zum Weitermachen auf.
Am gestrigen Dienstag berichtete der Kölner ‚Express‘, der Präsident denke an sofortigen Rücktritt. Er fühle sich von der Mannschaft hintergangen. Der Verein war schnell bei der Hand, dies zu dementieren, bislang ist Overath noch im Amt. Nicht wenige aus dem direktem Umfeld des 67-Jährigen trauen ihm zu, den Entschluss zum Rücktritt noch vor der Versammlung zu fassen. Es wäre ein Abgang, der Platz für einen Neuanfang schüfe – sofern sich ein geeigneter Nachfolger findet.
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