FT-Kurve Premier League

Martinelli verzaubert Arsenal: Zurück aus der Versenkung

Trotz der Störgeräusche beim FC Arsenal abseits des Platzes befinden sich die Gunners momentan im Aufwind. Parallel zum Höhenflug der Londoner hat auch Gabriel Martinelli nach langer Leidenszeit zurück in die Spur gefunden und könnte für den restlichen Saisonverlauf zum X-Faktor werden.

von Georg Kreul
3 min.
Gabriel Martinelli liefert endlich wieder Scorerpunkte @Maxppp

Während vor dem gestrigen London-Derby zwischen dem FC Arsenal und West Ham United noch die Degradierung von Ex-Kapitän Pierre-Emerick Aubameyang allgegenwärtig war, war nach dem abgeklärten 2:0-Sieg der Gunners vor allem Youngster Gabriel Martinelli in aller Munde.

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Der 20-jährige Brasilianer war von der Defensive der Hammers kaum halten und besorgte mit seinem Treffer in Thierry-Henry-Manier die 1:0-Führung. Sobald der Rechtsfuß einmal seinen Turbo zündet, schaffen es die Verteidiger selten, mit seiner Dynamik Schritt zu halten. Für Martinelli war es der vierte Scorerpunkt aus den vergangenen fünf Partien. Auch dank der Renaissance des Angreifers befinden sich die Londoner inzwischen auf Platz vier der Premier League.

„Es war sicherlich eine der besten Leistungen in jeder Hinsicht des Spiels. Er hatte wieder Krämpfe und muss in dieser Hinsicht noch reifen, aber sein Spielverständnis wird insgesamt viel besser. Er ist mittlerweile in der Lage, verschiedene Gänge in seinem Spiel einzulegen. Manchmal macht er immer noch alles mit 100 Meilen pro Stunde, aber die Energie und die Qualität, die er zeitweise zeigt, sind top“, freute sich Mikel Arteta im Anschluss an die Partie.

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Lange Leidenszeit

Dass Martinelli bei den Londonern noch einmal so einen Aufschwung erlebt, war nicht unbedingt abzusehen. Eine schwerwiegende Knieverletzung im Sommer 2020 bremste den kometenhaften Aufstieg des Youngsters abrupt ab, nach seiner Genesung kam das Offensivtalent nicht mehr richtig in Schwung. Auch in der laufenden Spielzeit fand der Rechtsfuß streckenweise kaum Berücksichtigung von Arteta.

Vor eineinhalb Jahren schien der Weg eigentlich vorgezeichnet: Nach seinem Wechsel vom viertklassigen brasilianischen Klub Iutano FC begeisterte Martinelli in seiner ersten Spielzeit 2019/20 mit zehn Treffern sowie fünf Assists in 26 Einsätzen. Als Belohnung folgte eine langfristige Vertragsverlängerung. Nach besagter Knieverletzung blitzte das Talent des technisch versierten Tempodribblers jedoch immer seltener auf.

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„Wenn man sich die Anzahl der Spiele ansieht, die er gespielt hat, waren die Verletzungen ein großer Rückschlag für ihn. Wir vergessen manchmal sein Alter und müssen versuchen, ihm dabei zu helfen, das Gleichgewicht zu halten“, sagte Arteta zu Saisonbeginn. Für Martinelli war nach zwei Einsätzen zu Saisonbeginn zunächst Geduld angesagt.

Brustlöser gegen Newcastle

Ironischerweise öffneten Verletzungen anderer Spieler die Tür für Martinelli. Als der Brasilianer Ende November gegen Newcastle United in der 64. Minute für den angeschlagenen Bukayo Saka eingewechselt wurde, hatte Martinelli gerade einmal magere elf Einsatzminuten seit August absolviert.

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Nur zwei Minuten später bewies der Flügelstürmer, weswegen Arteta trotz der monatelangen Durststrecke nach wie vor große Stücke auf ihn hält. Nach einem langen Ball von Takehiro Tomiyasu zog der Angreifer zum Sprint an und verwandelte das Zuspiel des Japaners per Volley zum 2:0-Endstand.

Es sollte die Initialzündung für den Youngster werden, seitdem ist Martinelli kaum aus der Arsenal-Elf wegzudenken. Künftig winkt ihm auch wegen der Demission von Pierre-Emerick Aubameyang eine deutlich bessere Perspektive im Emirates. Arteta hat sich von der Idee einer Leihe für Martinelli bereits verabschiedet: „Wir haben großes Vertrauen in Gabi und müssen ihm die Möglichkeit geben, sich innerhalb der Mannschaft zu entwickeln. Ich bin sehr zufrieden mit ihm, wir denken nicht über so etwas nach.“

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